Millionenauftrag : "Besonderer Auftrag" für heimisches Stahl-Unternehmen

Meishan Steel ist einer der größten Stahlproduzenten Chinas und hat beim Eisenwerk Sulzau-Werfen 30 Walzen bestellt. "Wir liefern ständig in die ganze Welt, das Besondere bei dieser Bestellung war die Dringlichkeit und der damit verbundene Lufttransport. Die georderten Walzen mussten kurzfristig produziert und zum Teil innerhalb weniger Tage nach China transportiert werden", erklärt ESW-Verkaufsleiter Hubertus Weinberger. "Der Transport erfolgte durch eine Boeing 747/800, sodass die Walzen binnen 48 Stunden vor Ort eintrafen. Die standardmäßige Anlieferung per Schiff hätte rund drei bis vier Wochen gedauert." Das Auftragsvolumen für den Pongauer Familienbetrieb beträgt rund 1,7 Millionen Euro.

Die Walzen von ESW werden dabei zur Erzeugung von Flachprodukten eingesetzt. Bei diesem Prozess werden Stahlblöcke, im Fachjargon "Bramme" genannt, auf rund 1.100 Grad Celsius erhitzt und von 20 Zentimeter am Ende des Walzvorganges auf ein Blech mit einer Dicke von bis zu einem Millimeter gewalzt. Das Salzburger Unternehmen produziert und liefert die dafür notwendigen Walzen zur Verformung und ist in diesem Bereich einer der weltweit führenden Hersteller.

Der Umsatz von ESW mit Stammsitz im Pongauer Tenneck stieg im Vorjahr um knapp fünf Prozent auf mehr als 66 Millionen Euro, die Exportquote beträgt 98 Prozent. Wachstum verzeichnet das Eisenwerk insbesondere in Nord- und Südamerika aber auch am umkämpften asiatischen Markt. Seit einigen Jahren ist es in China für ausländische Hersteller allerdings nicht einfach, da der lokale Bedarf vorrangig über nationale Lieferanten gedeckt wird. "Unsere hohe Qualität wird aber auch in Asien sehr geschätzt und in diesem speziellen Fall konnten wir kurzfristig einspringen, da es sonst zu Engpässen bei Meishan Steel gekommen wäre. Wir konnten den Auftrag trotz aktuell guter Auslastung noch annehmen und in sehr kurzer Zeit fertigstellen", so Weinberger.

Großer logistischer Einsatz

Die Walzen wurden im Werk in Tenneck produziert, mit einer Korrosionsschutzfolie versehen und in speziell angefertigte Holzkisten verpackt. Mit dem LKW ging es dann vom Pongau nach Luxemburg und von dort mit dem Flugzeug direkt nach Shanghai. "So eine logistische Aufgabe ist nur mit entsprechenden Speditionspartnern und unseren fachlich sehr gut qualifizierten Mitarbeitern im Innen- und Außendienst zu bewältigen", betont Weinberger.