Elektroindustrie : Berüchtigter Apple-Zulieferer Foxconn will Sharp kaufen

Der Apple-Zulieferer Foxconn will einer Zeitung zufolge den angeschlagenen japanischen Elektronik-Konzern Sharp übernehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Taiwan habe 625 Mrd. Yen (4,9 Mrd. Euro) angeboten, berichtete das "Wall Street Journal". Die Führungsspitze von Sharp solle bleiben, um den japanischen Behörden entgegenzukommen.

Die Regierung in Tokio will Insidern zufolge verhindern, dass Sharp von ausländischen Firmen gekauft wird. Deswegen werde eine Rettung durch den japanischen Staatsfonds INJC erwogen. Sharp-Aktien stiegen in Japan teilweise um 20 Prozent und lagen später noch etwa 7,4 Prozent höher.

Der einst stolze Hersteller hält bis heute wichtige Patente

Die einst erfolgsgewohnten japanischen Firmen aus der Branche haben in den vergangenen Jahren kräftig Marktanteile etwa an Apple und Samsung verloren. Den Insidern zufolge hat der japanische Staat großes Interesse daran, seine Elektronik-Firmen nicht in ausländische Hände zu geben. Sharp etwa verfügt über wichtige Patente.

Der INJC hat nach Reuters-Informationen zunächst erwogen, nur in Sharps Display-Sparte zu investieren. Inzwischen gehe es aber um Finanzspritzen und die Sanierung des gesamten Konzerns, wie Reuters kürzlich erfuhr. Dazu spreche der INJC auch mit den wichtigsten Gläubigern von Sharp, um zu erreichen, dass dem Konzern ein Teil seiner rund 5,75 Milliarden Dollar Schulden erlassen werde. (reuters/apa/red)