Bahnindustrie : Berlin will Verkauf des Lokomotivwerks von Vossloh an CRRC verbieten

Das deutsche Wirtschaftsministerium prüft Branchenkreisen zufolge ein Veto gegen den Verkauf des Lokomotiven-Geschäfts von Vossloh an den chinesischen Zug-Giganten CRRC.

Das Ministerium erwäge, den Verkauf nach dem Außenwirtschaftsgesetz zu verbieten, sagte eine mit den Plänen vertraute Person aus der Branche der Nachrichtenagentur Reuters.

Ein Vossloh-Sprecher sagte, der potenzielle Käufer habe einen Freigabeantrag beim Ministerium gestellt. Der Bahntechnik-Konzern aus Werdohl hatte Ende August mit der CRRC-Tochter Zhuzhou einen Käufer für die Lok-Sparte gefunden, der dafür zunächst nur einen kleinen einstelligen Millionenbetrag zahlt. Das Ministerium wollte sich nicht dazu äußern.

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CRRC fährt eine aggressive Expansion in Europa

Für die Chinesen wäre der Zukauf ein weiteres Einfallstor in den europäischen Markt. Die aggressive Expansion des weltgrößten Lok-Herstellers CRRC mit 30 Milliarden Euro Umsatz hat die Branche aufgeschreckt.

Der ICE-Bauer Siemens hatte seine Fusionspläne mit dem französischen Konkurrenten Alstom mit der drohenden Konkurrenz aus China begründet. Doch die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss der beiden führenden europäischen Hersteller mit der Begründung abgeschmettert, dass CRRC in der EU bisher kaum Fuß gefasst habe. (reuters/apa/red)

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