Energiewirtschaft : Beobachter: Siemens Energy ist ein heißer Anwärter auf den Dax

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Im deutschen Aktienindex könnte es aufgrund neuer Regeln heuer bereits im März zu einem Stühlerücken kommen. Experten rechnen damit, dass am kommenden Mittwoch bei der Entscheidung der Deutschen Börse über die Zusammensetzung einige Index-Mitglieder ausgetauscht werden dürften. Demnach gehört Siemens Energy zu jenen Unternehmen, die die besten Chancen auf einen Aufstieg in die erste deutsche Börsenliga haben.

Siemens Energy streicht Jobs - keine großen Auswirkungen in Österreich erwartet

Die früher zu Siemens gehörende Kraftwerksparte betreibt in Österreich drei große Standorte in Linz, Weiz und Leonding und beschäftigt hierzulande rund 2.400 Mitarbeiter.

Auf der gesamten Konzernebene gab Siemens Energy Anfang Februar den Abbau weiterer Arbeitsplätze bekannt. Demnach sollen 7.800 Stellen bei der Sparte "Gas and Power" gestrichen werden, davon 3.000 in Deutschland. Details dazu hier >>

An den Standorten von Siemens Energy in Österreich sei bei diesem Stellenabbau allerdings nur mit "überschaubaren Auswirkungen" zu rechnen, hieß es aus Unternehmenskreisen auf Anfrage von INDUSTRIEMAGAZIN.at. Der Grund: Die Standorte in Österreich liefern Technologien wie etwa Transformatoren, die auch beim Umbau des Energiesystems weiterhin gefragt bleiben.

Heidelbergcement oder MTU Aero könnten in den MDax absteigen

Neben dem Münchner Energiekonzern könnten weitere Unternehmen in den Dax aufsteigen, etwa der Kochbox-Anbieter Hellofresh und der Online-Modehändler Zalando. Im Gegenzug drohen demnach dem "Nivea"-Hersteller Beiersdorf und Heidelbergcement der Abstieg in den Nebenwerte-Index MDax. Auch für MTU Aero könne es noch eng werden, sagte Analyst Michael Bissinger von der DZ Bank.

Dax wird von 30 auf 40 Titel aufgeblasen

Im Herbst steht dem Leitindex mit der Vergrößerung von 30 auf 40 Werte der größte Umbau seiner Geschichte bevor. Erstmals gibt es bei den Dax-Indizes mit dem neuen März-Termin und dem Entscheid im September zweimal im Jahr eine planmäßige Hauptüberprüfung. Zudem wird die Mitgliedschaft in der obersten Börsenliga als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal an strengere Voraussetzungen geknüpft.

Konsequenzen aus dem Wirecard-Skandal

So werden Firmen künftig aus dem Dax, MDax, TecDax und SDax verbannt, wenn sie ihre Zahlenwerke nicht fristgerecht vorlegen - also drei Monate nach Geschäftsjahresende und 45 Tage nach Ablauf eines Quartals. Vorgeschrieben wird auch ein Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats, der etwa die Rechnungslegung überwacht und Konsequenzen aus Regelverstößen zieht. Ein solches Gremium hatte der inzwischen insolvente Zahlungsabwickler Wirecard erst im vergangenen Jahr eingerichtet.

Auch Porsche könnte eine Rückkehr in den Dax gelingen

Im Nebenwerteindex MDax könnte aufgrund geänderter Aufnahmevoraussetzungen den Experten von Commerzbank und DZ Bank zufolge unter anderem Porsche ein Comeback in den Auswahlindex gelingen. Denn nun können sich neben den Titeln aus dem Prime Segment auch die sonstigen aus dem General Standard Segment qualifizieren, sofern sie die Anforderungen in Bezug auf die Finanzberichterstattung erfüllten.

Der Sportwagenbauer war vor Jahren aus dem Index verbannt worden, weil er die dafür notwendigen umfangreichen Quartalsberichte nicht liefern wollte. Noch sei aber nicht klar, ob der Indexanbieter die Regeln bei Porsche als ausreichend erfüllt ansehen werde, heißt es bei der Commerzbank. Chancen auf einen Platz im MDax hätten auch noch die bisherigen SDax-Werte Encavis und Nordex. In den SDax absteigen könnten wiederum Aareal Bank, Metro und Osram Licht. (reuters/apa/red)

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