Energiewirtschaft : Beobachter: OMV soll neue Investitionen in Libyen vorbereiten

In Tripolis gaben sich nach Wahrnehmung der Wirtschaftskammer in letzter Zeit Diplomaten die Klinke in die Hand - wenngleich die politische Lage und Sicherheitssituation nach wie vor prekär sei. Für "Expats" gilt das Land nach wie vor als heißes Pflaster.

Konzernen wie dem heimischen Ölkonzern OMV werden am Markt indes Pläne für neue Investitionen nachgesagt. Ein OMV-Sprecher wollte jedoch zu den Marktgerüchten nicht Stellung nehmen.

Das Firmeninteresse sei jedenfalls wieder angewachsen, vor allem durch die oftmalige, aber nicht ganz richtige, Verkündung der Etablierung der Regierung der nationalen Einheit, wie der Wirtschaftsdelegierte für Libyen, Martin Woller, in einer Information zum Afrikatag in der Wirtschaftskammer schreibt.

Hohes Potential im Ölsektor und bei der Bauwirtschaft

Libyen sei ein potenziell reiches Land. Unter der Voraussetzung einer laufenden Ölproduktion wird neben dem Ölsektor auch den Sparten Bau und Infrastruktur Wachstumspotenzial zugeschrieben, aber auch Anbietern von Medizintechnik und Pharmaprodukten. Für alles brauche es aber die richtigen Partner. Und: Alles setze eine stabile Sicherheitssituation voraus.

Von einst 25 österreichischen Firmenniederlassungen waren nach der Revolution die Hälfte zurückgekehrt - meist nur mit Rumpfmannschaften, die die Wiederaufnahme ihrer Arbeiten vorbereiteten. Abermals stark beschnitten wurden deren Aktivitäten ab 2014.

Zu den wichtigsten österreichischen Unternehmen, die in Libyen sind, zählt die OMV, der Konzern ist mit Beteiligungen an lokalen Ölgesellschaften vertreten.

Die lange Jahre größte österreichische Investition waren die ehemaligen Asamer-Zement- und Betonwerke. Vor der Revolution waren diese Werke mit 2.700 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Industrie dieses Landes. 2015 wurde das libysche Geschäft von Asamer (heute: Quadracir) an die Libya Holdings Group verkauft. (apa/red)