Ergebnisse : Beiersdorf profitiert von niedrigen Rohstoffkosten

Der schwache Euro trieb die Umsätze in Nord- und Südamerika sowie in der Region Asien/Afrika/Australien zusätzlich an, wodurch Beiersdorf den schwächelnden Absatz in seinem größten Markt Westeuropa mehr als ausglich. "Wir leben momentan in ziemlich stürmischen Zeiten", sagte Konzernchef Stefan Heidenreich mit Blick auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld etwa in China oder Russland. "Da freut es uns besonders, dass wir Umsatz und vor allem Profitabilität steigern konnten."

Das Betriebsergebnis stieg von Jänner bis Juni binnen Jahresfrist um 12,4 Prozent auf 508 Millionen Euro. Dabei profitierte Beiersdorf auch von höheren Preisen und niedrigeren Rohstoffkosten. Der Umsatz kletterte um 7,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, währungsbereinigt nur um 1,4 Prozent. Doch Heidenreich hält das geplante Umsatzplus zwischen drei und fünf Prozent im Gesamtjahr für machbar. "Beiersdorf ist auf Kurs und gewinnt an Dynamik."

Von neuen Produkten wie der Pflegeserie Nivea Care oder der Nivea-Creme für den Mann, die Beiersdorf vor wenigen Monaten auf den Markt gebracht hat, erwartet sich Heidenreich im zweiten Halbjahr noch mehr. Zudem entwickelten sich die Schwellenländer gut. Auch profitiere der Konzern vom "super Wetter", dass den Absatz von Sonnenschutz, Deo und Duschbad treibt. Auch am Rendite-Ziel hält Heidenreich fest, obwohl die Marge im Halbjahr mit 14,9 Prozent über der Prognose lag, die eine leichte Steigerung gegenüber den 13,7 Prozent im Vorjahr vorsieht. Beiersdorf sei da konservativ hanseatisch, sagte der Konzernchef.

Höhere Preise in Russland

Vor allem Brasilien, die Ukraine und Russland erwiesen sich im Halbjahr als Wachstumsmotoren. In Russland sei es gelungen, als Reaktion auf den Rubelverfall schrittweise höhere Preise durchzusetzen, ohne dem Absatz zu schaden, sagte Heidenreich. Anzeichen der Besserung gab es auch in der Region Afrika/Asien/Australien, wo der Umsatz 0,6 Prozent zulegte, inklusive Währungseffekten um 15,9 Prozent. Das China-Geschäft, dass zu Jahresbeginn schwächelte, habe sich stabilisiert. Südafrika, Indien, die Philippinen und die Türkei entwickelten sich weiter gut. In Westeuropa jedoch - wo der Konzern 35 Prozent seiner Umsätze erwirtschaftet - schrumpften die Erlöse um 1,4 Prozent.

Die Klebstofftochter Tesa steigerte ihren Umsatz fast vollständig getrieben vom schwachen Euro um 7,7 Prozent. Organisch wuchs die Sparte um 0,1 Prozent. Die Rendite verbesserte sich auf 17,1 von 15,9 Prozent. Damit lag sie leicht unter der im ersten Quartal erzielten Marge von 17,2 Prozent. (apa/Reuters)