Maschinenbau : Bei Windturbinenbauer Nordex droht Stellenabbau

Beim deutschen Windturbinenbauer Nordex müssen Mitarbeiter in Deutschland um ihre Arbeitsplätze bangen. Der seit Februar amtierende Firmenchef Jose Luis Blanco will nach dem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr Kosten senken. "Das Geschäftsvolumen in Europa schrumpft und dem müssen wir uns anpassen", kündigte er an. "Wir sind mit den Arbeitnehmervertretern bereits in Verhandlungen." Details nannte er nicht.

Weltweit beschäftigt Nordex 5.200 Mitarbeiter, rund 3.500 davon in Deutschland. Die Geschäfte in den USA und Südamerika wie auch der Auftragsbestand von 3,6 Mrd. Euro stimmen den Vorstand indes zuversichtlich, seine Jahresziele dennoch zu erreichen. Zudem hofft er auf ein starkes zweites Halbjahr. Demnach peilt Blanco 2017 einen Umsatz zwischen 3,1 und 3,3 (Vorjahr: 3,39) Mrd. Euro an und eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) zwischen 7,8 und 8,2 (8,4) Prozent.

Nach einem schwachen Start zogen die Geschäfte im zweiten Quartal an. Der Konzern erzielte so im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von 1,2 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Die Ebitda-Marge sank indes auf 7,8 (9,2) Prozent. Der Nettogewinn brach um mehr als die Hälfte auf 22,6 Mio. Euro ein.

Applaus von Finanzfirmen

Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an. Die Aktie zog um über 5 Prozent an auf 12,26 Euro und führte damit mit Abstand die Gewinnerliste im TecDax an.

Wegen verschobener Groß-Projekte in Südafrika und Brasilien und zunehmendem Preisdruck musste Ex-Chef Lars Bondo Krogsgaard im Februar seine Ziele für 2017 und 2018 zum Teil drastisch eindampfen. Die Aktie brach daraufhin innerhalb von zwei Handelstagen um fast 30 Prozent ein. Der Manager nahm wenige Wochen später seinen Hut. (reuters/apa/red)