Personalia : Bei Siemens nimmt Technikvorstand Russwurm den Hut

Der deutsche Siemens-Konzern muss sich einen neuen Technologievorstand suchen: Der bisherige Amtsinhaber Siegfried Russwurm werde seinen Ende März 2017 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, teilte der Konzern mit. Darauf hätten sich der Manager und der Aufsichtsrat einvernehmlich geeinigt.

Gründe für das Ausscheiden des promovierten Ingenieurs, der seit 1992 bei Siemens arbeitet und seit 2008 im Vorstand sitzt, wurden nicht genannt. Russwurm ließ sich mit den Worten zitieren, er möchte sich "auch möglichen neuen Herausforderungen nicht verschließen". In der Vergangenheit wurde er als Kandidat für den Chefposten bei Linde gehandelt. Siemens hat einem Sprecher zufolge noch keine Entscheidung über einen neuen Technologievorstand getroffen.

Der promovierte Ingenieur hatte 1992 bei der Siemens-Medizintechnik angefangen, im Konzernvorstand hatte er später den wichtigen Industriesektor geleitet, inzwischen soll er als oberster Technikchef Digitalisierung und Innovationen vorantreiben und ist zudem für die Medizintechnik, den Nahen Osten und das Russland-Geschäft zuständig. Sein Verhältnis zu Siemens-Chef Joe Kaeser gilt als "professionell".

Unterdessen sucht auch der Gasekonzern Linde nach einem Nachfolger für Vorstandschef Wolfgang Büchele, der seinen Ende April auslaufenden Vertrag nicht verlängert.

Der Gasekonzern steht nach der soeben gescheiterten Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair und dem Abgang von Vorstands- und Finanzchef vor einem Neubeginn. Russwurm war bereits vor zwei Jahren nach dem Abgang von Vorstandschef Wolfgang Reitzle als Nachfolger gehandelt worden.

Bei Siemens wird in der Regel ein Jahr vor Vertragsablauf von Vorstandsverträgen über eine Verlängerung entschieden. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge hatte der Aufsichtsrat nun auf eine Entscheidung gedrängt. (dpa/apa/red)

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