Bauindustrie : Baustoffe boomen - Strabag erhöht Aussicht deutlich

Strabag Bau Baustelle
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Die Bauwirtschaft verzeichnet heuer ein rasantes Wachstum. Das zeigt sich auch in der Betrachtung einzelner Warengruppen. Der Umsatz in 32 Warengruppen stieg im Durchschnitt um rund 18 Prozent, heißt es in einer Analyse des Branchenradars.

Der Umsatz mit klassischen Baustoffen stieg im ersten Halbjahr um 19 Prozent, bei Dämmstoffen und Mauersteinen gab es fünfzehn bis siebzehn Prozent Plus, bei Fertigteilhäusern 18 Prozent. Auch Sanitärkeramik legte um 19 Prozent zu, Flächenheizungen und Wohnraumlüftungen um 15 Prozent.

Zwar werde das Umsatzwachstum bis Jahresende etwas nachlassen, dennoch erwarten die Unternehmen für das Gesamtjahr ein Erlösplus von durchschnittlich 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa die Hälfte des Wachstums dürfte aber preisgetrieben sein. Sollte sich die Prognose erfüllen, "wäre das Jahr 2021 für die Hersteller bauaffiner Erzeugnisse wohl eines der erfolgreichsten seit sehr, sehr langer Zeit", so Branchenradar.

Strabag nutzt Boom und macht Gewinnsprung

Nach einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr erhöht Österreichs größter Baukonzern Strabag den Ausblick für das Gesamtjahr. Die Leistung sollte über dem Vorjahreswert von 15,4 Mrd. Euro zu liegen kommen und die EBIT-Marge schon heuer nahe dem für 2022 festgelegten Ziel von 4 Prozent liegen. Ende Juni wies der Bauriese mit fast 73.000 Mitarbeitern einen Rekord-Auftragsbestand von 21,10 Mrd. Euro auf, nach 19,44 Mrd. Euro ein Jahr davor.

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Der Konzern erzielte im Halbjahr 88,3 Mio. Euro Nettogewinn, nach einem minimalen Verlust von 0,8 Mio. Euro Ende Juni 2020, zur Zeit der ersten Corona-Lockdowns. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg von 45,1 Mio. auf 140,2 Mio. Euro, und die EBIT-Marge erhöhte sich von 0,7 auf 2,1 Prozent, teilte die Strabag am Dienstag mit.

Die Leistung wuchs im Jahresabstand um 3 Prozent auf 6,94 (6,72) Mrd. Euro, der Umsatz ebenfalls um 3 Prozent auf 6,54 (6,32) Mrd. Euro. Die Leistungssteigerung war laut Strabag vor allem der Steigerung im Heimmarkt Österreich um fast ein Fünftel zu danken, nachdem voriges Jahr zur gleichen Zeit vorübergehende Bau-Einstellungen wegen der Pandemie das Geschäft getrübt hatten. (apa/red)

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