Chemische Industrie : BASF bekommt den Einbruch des Ölpreises zu spüren

Die stark gesunkenen Preise für Öl und Gas haben dem deutschen Chemiekonzern BASF das Geschäft verhagelt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach 2015 infolge von Wertberichtigungen im Öl- und Gasgeschäft gegenüber dem Jahr davor um 18 Prozent von 7,6 auf 6,2 Mrd. Euro ein, wie der Konzern mitteilt.

Bereinigt um Sondereinflüsse fiel der Betriebsgewinn um 8 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro. Die Aktie sank im Frankfurter Frühhandel um gut drei Prozent.

Hauptgrund für die niedrigeren Ergebnisse sei der stark gesunkene Ölpreis - Anfang 2015 kostete die Nordsee-Ölsorte Brent noch rund 57 Dollar, inzwischen sind es rund 30 Dollar (27,7 Euro). Der weltgrößte Chemiekonzern besitzt mit Wintershall einen eigenen Öl- und Gasförderer. Zudem setzt der Ölpreiseinbruch dem Ludwigshafener Konzern im Petrochemie-Segment zu.

BASF geht davon aus, dass die Preise auch im laufenden Jahr auf einem niedrigen Niveau bleiben. Auch für die Folgejahre wurden die Annahmen gesenkt, der Konzern nahm daher Wertberichtigungen im Segment Oil & Gas in Höhe von rund 600 Mio. Euro vor.

Der Umsatz fiel im vergangenen Jahr um 5 Prozent auf 70,4 Mrd. Euro. Den Rückgang führte BASF vor allem auf die Abtrennung des Gashandels- und Speichergeschäfts zurück, das an den russischen Gasriesen Gazprom geht. Im Gegenzug erhielten die Deutschen mehr Anteile an großen Erdgasfeldern in Sibirien.

BASF hatte Ende Oktober seine Prognose wegen des stark gefallenen Ölpreises und einem schwachen Geschäft in wichtigen Schwellenländern gesenkt. Die verringerte Prognose eines "leichten" Rückgangs von Umsatz und bereinigten Betriebsgewinns sieht der Konzern als erfüllt an. (reuters/apa)