Industriekonjunktur : Bank Austria: Industriekonjunktur überdurchschnittlich - Ausblick verhalten

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© Peter Martens

Der schon viereinhalb Jahre anhaltende Aufschwung der heimischen Industrie hat im Herbst weiter an Tempo verloren, dennoch floriert die Branche bei uns besser als im Euroraum, erklärte die Bank Austria am Montag zum neuen Einkaufsmanagerindex (EMI), der im Oktober, wie schon in den beiden Vormonaten, weiter gesunken ist. Viele inländische Aufträge glichen das schlechte Auslands-Neugeschäft aus.

Verhltene Aussichten für das kommende Jahr

Gedämpft werden die Aussichten für Österreichs Industrie mittelfristig durch die nachlassende Auslandsnachfrage, so die Experten. Das Neugeschäft aus dem Ausland habe sich im Oktober so schlecht entwickelt wie zuletzt vor zwei Jahren. Gebremst hätten wohl, wie schon in den Monaten davor, der wachsende Protektionismus im globalen Handel, die vermehrten geopolitischen Spannungen und die Konjunkturverlangsamung in vielen Emerging Markets.

Dank der weiter zunehmenden Aufträge aus dem Inland sei die Industrie-Auftragslage aber fast unverändert geblieben. Dank der weiter günstigen Auftragslage und der bestehenden hohen Auftragsrückstände hätten die heimischen Betriebe im Oktober das Tempo der Produktionsausweitung unverändert beibehalten.

Industrie bleibt der Jobmotor der heimsichen Wirtschaft

Trotz weitgehend stabiler Aufträge und Produktionsausweitung schufen die heimischen Industriebetriebe im Oktober weniger neue Jobs als im Monat davor. Dennoch sei die Industrie 2018 insgesamt "der" Jobmotor der österreichischen Wirtschaft - mit dem voraussichtlich höchsten Beschäftigtenstand (fast 620.000) seit Mitte der 1990er Jahre.

Trotz der Verlangsamung der Industriekonjunktur befinde sich der Sektor immer noch auf einem kräftigen Wachstumskurs. Die Auftragslage sei gut, die Produktion werde kräftig ausgeweitet, und die Beschäftigung steige deutlich. Auch die Preisentwicklungen würden die gute Konjunkturlage unterstreichen.

Wachstumsprognose von fünf Prozent für heuer

"Wir sind optimistisch, dass die Industrie mit einem soliden Jahresausklang unsere Wachstumsprognose von 5 Prozent real für 2018 erreichen und damit auch eine höhere Dynamik als im Jahr 2017 verbuchen kann", glaubt Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Für 2019 seien die Aussichten weiterhin durch politische und sich verstärkende protektionistische Trends im globalen Handel belastet. Der für den Jahresausblick ermittelte Index habe sich deutlich abgeschwächt und den niedrigsten Wert seit 2015 erreicht. Für 2019 gehen die Ökonomen der Bank Austria derzeit von einem mit rund 3 Prozent doch deutlich geringeren Industriewachstum als im heurigen Jahr aus. (apa/red)