Chemische Industrie : Aufsichtsrat von Linde entscheidet über die umstrittene Fusion mit Praxair

Der Aufsichtsrat von Linde berät in München über die Fusion mit dem US-Gasekonzern Praxair. Mit dem Zusammenschluss würde der größte Gasekonzern der Welt entstehen, mit einem Vorstandschef in den USA, 27 Mrd. Euro Umsatz, 60 Mrd. Euro Börsenwert und weltweit 80.000 Mitarbeitern.

Massive Ablehnung unter Mitarbeitern in Deutschland

Die Aktionäre stehen hinter der Fusion, sie erwarten Synergien von einer Milliarde Euro jährlich. Dagegen befürchten Betriebsrat und Gewerkschaften einen Stellenabbau vor allem in Europa und den Verlust der Mitbestimmung. Sie lehnen die Fusion entschieden ab. Deshalb wird im Aufsichtsrat mit einer sehr langen, strittigen Debatte gerechnet.

Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle will die Fusion durchsetzen und bei einem Patt notfalls sein doppeltes Stimmrecht einsetzen. Nicht bekannt ist aber, ob der Dresdner Betriebsratschef Frank Sonntag im Aufsichtsrat mit den anderen Arbeitnehmern stimmt oder sich enthält. Denn Linde will den Standort Dresden mit rund 500 Mitarbeitern schließen, hat aber für den Fall der Fusion eine Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2021 gegeben. (dpa/apa/red)

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