Autoindustrie : Audi erwartet ein schwieriges "Übergangsjahr"

Die VW-Tochter Audi rechnet nach einem Rückschlag 2018 auch im laufenden Jahr mit Gegenwind. Verkäufe und Umsatz sollen nur moderat steigen. Auch "2019 wird ein Übergangsjahr", sagte Vorstandschef Bram Schot in Ingolstadt.

Im vergangenen Jahr hatte Audi wegen Problemen bei der Umstellung auf den neuen Abgasmessstandard WLTP nur noch 1,8 Millionen Autos verkauft. Der Umsatz sank auf 59,2 Mrd. Euro, der Betriebsgewinn brach um 24 Prozent auf 3,53 Mrd. Euro ein.

Hier wirkte sich vor allem wieder der Dieselskandal aus: Das von der Münchner Justiz wegen Manipulation der Abgaswerte verhängte Bußgeld und die technischen Nachrüstungen kosteten Audi 1,2 Mrd. Euro. "Wir können mit dieser Performance nicht zufrieden sein", glaubt Schot.

"Audi hat bei WLTP den Stresstest nicht bestanden"

Audi habe bei WLTP den "Stresstest nicht bestanden". Auch im laufenden Jahr seien noch Belastungen wegen der WLTP-Umstellung zu erwarten. Dazu kommen hohe Anlaufkosten für neue Modelle, hohe Investitionen für Elektroautos und die schwierigere Wirtschaftslage.

Jetzt sollen Arbeitsplätze verschwinden

Um profitabler zu werden, will Schot Stellen abbauen, die Aufgaben zwischen den Werken neu verteilen, gemeinsame Plattformen mit VW und Porsche stärker nutzen und bis 2022 insgesamt 15 Milliarden Euro einsparen.

Aktuell dazu:

Audi stimmt seine Mitarbeiter offenbar schon auf Kündigungen ein >>

Volkswagen schichtet Milliarden um - und streicht viele tausend Jobs >>

Autoindustrie: Käufer von Elektroautos verzweifelt gesucht >>

Zudem will Schot das Angebot margenstarker Autos ausbauen und bis 2025 in der Oberklasse und oberen Mittelklasse 15 Modelle anbieten und nicht nur 20, sondern 30 Elektro- und Hybrid-Modelle. Der gerade auf den Markt kommende erste vollelektrische Audi, der große SUV e-tron, werde extrem positiv aufgenommen. Die Kunden stiegen schneller auf Elektroautos um als erwartet, sagte Schot. (dpa/apa/red)