Elektroindustrie : Auch Conti wollte bei Osram einsteigen - aber Joe Kaeser lehnte ab

Der deutsche Autozulieferer Continental hat einem Magazinbericht zufolge im Sommer vergeblich versucht, beim Leuchtmittel-Konzern Osram einzusteigen. Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser habe ein Angebot von Conti über rund 50 Euro je Aktie für die 17-Prozent-Beteiligung des Münchener Konzerns abgelehnt, berichtete das "Manager Magazin" unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Der Preis, der nur wenige Euro über dem damaligen Börsenkurs lag, sei Kaeser zu gering gewesen. Conti-Chef Elmar Degenhart habe damit die Zusammenarbeit mit Osram in der Autobeleuchtung absichern wollen. Der Konzern aus Hannover hätte sich den Einstieg damit rund 900 Mio. Euro kosten lassen. Am Donnerstag notierte die Osram-Aktie im Nebenwerteindex MDax bei knapp 54 Euro.

Siemens brachte Osram an die Börse

Siemens hatte Osram vor drei Jahren an die Börse gebracht und nur einen Anteil von 17 Prozent behalten. Kaeser versucht die Beteiligung nach einem Streit über die Strategie von Osram zu verkaufen. Die chinesische San'an Optoelectronics hat ihr Interesse bereits offiziell bestätigt.

Dem "Manager-Magazin" zufolge favorisiert Kaeser aber den Finanzinvestor GSR Go Scale Capital - ebenfalls aus China - als Käufer, dem auch ein Interesse an Osram nachgesagt wird. Continental, Osram und Siemens wollten sich nicht zu dem Bericht äußern.

Kaeser gefällt das Angebot einer chinesischen Finanzfirma am besten

Chinesische Unternehmen sind seit langem auf der Suche nach Technologiefirmen in Deutschland. Die deutsche Regierung sieht das allerdings zunehmend kritisch. Sie befürchtet, dass damit deutsche Spitzentechnologie in fremde Hände kommt, während deutsche Unternehmen bei Investitionen in China beschränkt sind. (APA/Reuters/red)