Strategie : AUA will in drei bis fünf Jahren 400 neue Jobs schaffen

Wachsen will die österreichische Lufthansa-Tochter vor allem beim Einsatz von AUA-Flugzeugen für anderen Airlines. Derzeit sind mehrere Flieger für die Konzern-Schwestergesellschaft Swiss im Einsatz. Ab Herbst stellt die AUA Personal für die neue Lufthansa-Billigschiene Eurowings. Auch durch den Austausch der veralteten Fokker-Jets durch größere Regionalflugzeuge von Embraer wird das Flugangebot ausgeweitet, wie der scheidende Chef Jaan Albrecht und der künftige CEO Kay Kratky bekannt gaben.

Kratky, der den Steuerknüppel am 1. August übernimmt, sagte, er trage die von Albrecht entwickelte Strategie "selbstverständlich" mit. Die heikle Frage, ob die AUA saniert sei, beantwortete Kratky indirekt. "Die AUA hat eine großartige Leistung vollbracht. Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir jetzt darauf aufsetzen können und dass wir uns nicht zurücklehnen sollten und sollten sagen, die AUA ist saniert und alles ist gut. Der Wettbewerb ist härter denn je." Kürzlich sagte Albrecht dass es vor einigen Jahren gar nicht sicher gewesen wäre, ob überhaupt eine Fluglinie übergeben werden könne.

Was sich unter seiner Führung ändern werde, wisse er noch nicht. Er müsse sich zuerst einarbeiten. Aus Kratkys Sicht ist Wien einem stärkeren Wettbewerb als Frankfurt ausgesetzt. Als Stärke sieht der Neue das AUA-Drehkreuz in den Osten, auch wenn die Krise in Russland derzeit belaste. Albrecht, der zu SunExpress wechselt, wollte die dort aufgetauchte schwarze Kasse nicht kommentieren. Sie sei aber nicht der Grund, warum ihn die Lufthansa nach Antalya schickte.

Die AUA hat neben dem neuen Vorstandschef auch neue Uniformen vorgestellt. Sie sollen ab 2016 zum Einsatz kommen. Ob die Strümpfe und Schuhe rot bleiben, entscheiden die betroffenen Mitarbeiterinnen in einer Abstimmung. Albrecht ließ eine Präferenz für rote Strümpfe erkennen, er trug am Abend selbst rote Socken. Kratky hingegen sagte, er fände mehr Kontrast und eine andere Farbgebung auch sehr attraktiv. Die Kosten für die neuen Uniformen belaufen sich laut Finanzchef Heinz Lachinger auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag. (apa)

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