Luftfahrt : AUA-Konzernmutter Lufthansa baut Techniksparte um

Die AUA-Muttergesellschaft Lufthansa prüft einen Umbau ihrer Wartungstochter Lufthansa Technik, will sich aber nicht von der Sparte trennen. "Berichte über einen Verkauf oder Teilverkauf von Lufthansa Technik treffen nicht zu", sagte ein Sprecher des Konzerns.

Es werde jedoch geprüft, ob die Wartung der eigenen Maschinen enger bei der Steuerung der Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe angesiedelt werde. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, die Lufthansa wolle sich stärker auf ihr Kerngeschäft Flugverkehr konzentrieren und prüfe deshalb, ob sie Eigentümer der Sparten Lufthansa Technik oder des Catering-Dienstleisters LSG Sky Chefs bleiben wolle. Bei Lufthansa Technik sei es möglich, sich vom Geschäft mit Bordunterhaltung zu trennen.

Die in Hamburg sitzende Tochter Lufthansa Technik steuerte mit Ausstattung, Wartung und Umrüstung von Flugzeugen im vergangenen Jahr rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes von 35,6 Milliarden Euro bei. Sie bedient neben den eigenen Airlines der Lufthansa-Gruppe viele externe Kunden und gehört zu den weltweit führenden Anbietern.

Vorstand Harry Hohmeister will offenbar auslagern und abspalten

Treibende Kraft hinter einer möglichen Umorganisation ist dem "Handelsblatt" zufolge Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister, der das Haupt-Fluggeschäft der Airline an den großen Drehkreuzen Frankfurt, München, Düsseldorf, Zürich und Wien managt. Er soll dafür plädieren, die Wartung der eigenen Flugzeuge abzutrennen und in die Passagiersparte zu integrieren. Hohmeister verspreche sich davon einen reibungsloseren Ablauf - gerade auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Verspätungen im Sommer, die durch Probleme im Betriebsablauf mit verursacht wurden.

Mehr als nur eine interne Umorganisation könnte unterdessen der LSG bevorstehen, die neben Flugzeugen auch Züge mit Bordverpflegung beliefert. Der Sprecher erklärte mit Blick auf Medienberichte über eine mögliche Trennung, der Konzern überprüfe regelmäßig, ob er der beste Eigentümer für Teile seines Portfolios sei. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg" prüft die Lufthansa die Option, das mit rund zwei Prozent Rendite wenig profitable Catering-Geschäft zu verkaufen. Gemeinsam mit Beratern prüfe der DAX-Konzern mehrere Optionen, darunter auch einen Teilverkauf. Die Überlegungen seien aber erst in einem frühen Stadium.

Reuters hatte aus Bankenkreisen erfahren, die Lufthansa sei mit möglichen Käufern im Gespräch und suche ein "gutes neues Zuhause" für die LSG. Doch einige Branchenkenner erklärten, der DAX-Konzern plane keine Veränderung. Die Möglichkeit einer Trennung von der LSG wurde in der Vergangenheit immer wieder mal bei der Lufthansa in Betracht gezogen - und doch wieder verworfen. Der Betriebsrat von LSG und die Gewerkschaft Verdi kündigten auf die Medienberichte hin Widerstand an. (reuters/apa/red)