Personalia : AUA-Chef Jaan Albrecht macht einen Abflug

Der bisherige AUA-Chef Jaan Albrecht macht Lufthansa-konzernintern im Mai den Abflug zur SunExpress. Die deutsche Mutter brauchte den Airlinemanager an einer anderen Stelle dringender, heißt es. In Österreich wird Albrechts Nachfolger zu einem späteren Zeitpunkt berufen. Ein Termin für einen AUA-Sonderaufsichtsrat gab es am Dienstag noch nicht.

AUA-Aufsichtsratschef Harry Hohmeister erklärte, "der Entschluss, Jaan Albrecht zu bitten, eine neue Funktion im Konzern zu übernehmen, ist uns nicht leicht gefallen". Schließlich habe er die AUA aus der Krise in den Turnaround geführt.

"Ich sage es, wie es ist: Ich werde Ende Mai schweren Herzens Wien und die Austrian verlassen", erklärte der scheidende AUA-Boss Albrecht selbst in einer Mitteilung. Er gehe aber mit einem guten Gefühl, so Albrecht. Denn die Austrian befinde sich auf gutem Kurs. Er freue sich gleichzeitig bei einem grenzüberschreitendem Joint Venture seine Erfahrung noch einmal einbringen zu dürfen, schrieb Albrecht, der heuer 60 Jahre alt geworden ist. Er hatte seine Airline-Karriere in Mexiko begonnen.

AUA-Präsident Hohmeister sieht Albrecht als "idealen CEO der SunExpress", wobei er auf Albrechts gute internationale Kontakte und Erfahrungen auf Top-Positionen in der Airlinebranche verwies. Der bisherige SunExpress-Vorstandsvorsitzende Paul Schwaiger verlässt die Firma per Ende Mai. Er wolle dem neuen Vorstandschef Albrecht aber noch bis Mitte Juli zur Seite stehen, hieß es in der Mitteilung.

In der AUA gibt es ab dem morgigen Mittwoch aber auch einen neuen Kopf im Vorstand: Klaus Froese wechselt als Chief Operating Officer (COO) in den erweiterten Vorstand. Da wird er den Flugbetrieb verantworten. Froese war bisher Vorstand der Tyrolean. Tyrolean geht morgen per Fusion in der AUA auf.

Mit Stichtag 1. April 2015 wechseln wie berichtet rund 3.000 Flugbegleiter und Piloten von Tyrolean zu Austrian Airlines. Neben den "Rückkehrern" von der AUA kommen auch die langdienenden Tyrolean-Leute endgültig dazu. Der vorherige umstrittene Betriebsübergang blieb juristisch anerkannt, war dann Basis für den neuen Kollektivvertrag (KV). Mit 1. April tritt nun die Fusion von Tyrolean und Austrian in Kraft, sie war nach Streitbeilegung nur mehr ein Formalakt. Aus technischen und luftverkehrsrechtlichen Gründen muss der Zusatz "operated by Tyrolean" wegfallen. Auch das Kürzel "VO" für Tyrolean ist Geschichte. Außerdem wechseln alle Stationsmitarbeiter in den Bundesländern und alle Mitarbeiter im Bereich der Flugbetriebsadministration zur AUA. Von den rund 6.000 AUA-Beschäftigten arbeitet etwa die Hälfte im Flugbetrieb. Die AUA hat momentan 74 Flugzeuge im Einsatz.

Die Marke "Tyrolean" geht nicht verloren, sie bleibt aber der Technik vorbehalten. (apa)

Fotostrecke: Die AUA-Chefs von 1969 bis heute