Elektroautos : Arbeiter von Tesla beschweren sich über häufige Unfälle und niedrige Löhne

Screenshot Elon Musk Tesla Batterie
© Screenshot: INDUSTRIEMAGAZIN

Der US-Elektroautobauer Tesla sieht sich inmitten der ersten Auslieferungsphase seines Mittelklassewagens mit wachsenden Beschwerden von Beschäftigten über die Löhne und Arbeitsbedingungen konfrontiert. In einem Brief an den Verwaltungsrat des Unternehmens forderten Angestellte Auskunft über Pläne für ihre Gehaltsentwicklung, Voraussetzungen für Beförderungen und Arbeitsschutzmaßnahmen.

Die US-Automobilgewerkschaft UAW plant die Gründung einer Filiale in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont. In ihrem Brief verlangen die Beschäftigten auch eine Zusage, dass sie nicht Opfer von Repressalien werden, wenn sie versuchen, eine Gewerkschaftsniederlassung zu gründen.

Löhne deutlich unter Branchendurchschnitt - und häufige Unfälle

Die Löhne in der Tesla-Fabrik sind vergleichsweise gering. Das Startgehalt liegt bei 18 Dollar (rund 15,20 Euro) pro Stunde. Der landesweite Durchschnittslohn in der Autobranche beträgt 25,58 Dollar (21,66 Euro). Es gibt außerdem viele Beschwerden über Arbeitsunfälle.

Die Beschäftigen seien es leid, dass es ständig vermeidbare Unfälle in der Fabrik gebe, sagte Michael Catura, einer der Unterzeichner des Schreibens. Dies senke die Moral und sei "traumatisierend".

Tesla hatte Ende vergangener Woche die ersten Exemplare seines Mittelklassewagens Model 3 ausgeliefert, mit dem das Unternehmen den Massenmarkt erobern will. Mit einem Startpreis von umgerechnet knapp 30.000 Euro soll das Fahrzeug erschwinglicher sein als die bisherigen Tesla-Modelle, die im Luxussegment angesiedelt sind. Allerdings hat das Unternehmen mit Verzögerungen in der Produktion zu kämpfen.

Aktuell dazu:

Auslieferung nach Plan: Das große Bohei um Teslas Model 3 >>

Tesla: Mehr als 500.000 Vorbestellungen für das Model 3 >>

ETH Zürich: Elektroauto als Klimaretter ist eine optische Täuschung >>

Tesla will in diesem Jahr in Fremont insgesamt 100.000 Fahrzeuge bauen, im kommenden Jahr dann 500.000. Im vergangenen Jahr lag die Produktion bei nur 84.000 Wagen. (afp/apa/red)