Energiewirtschaft : APG: Strom in der Coronakrise teils zu 100 Prozent aus Erneuerbaren

In der Coronakrise war der österreichische Stromverbrauch stundenweise zu 100 Prozent durch Elektrizität aus erneuerbarer Erzeugung gedeckt, wie dies - bilanziell übers ganze Jahr gerechnet - eigentlich erst für das Jahr 2030 beabsichtigt ist. Grund war das Zurückfahren kalorischer Kraftwerke, deren Betrieb wegen der zeitweilig äußerst niedrigen Stromgroßhandelspreise nicht rentabel war.

Im Osten unseres Landes seien preisbedingt de facto keine thermischen Kraftwerke gelaufen, sagte Vorstandsdirektor Gerhard Christiner vom Übertragsnetzbetreiber APG vor Journalisten. "Sehr kurzfristig haben wir also bereits einen Schritt in die erneuerbare Energiezukunft getan." Da sei man kurzfristig hineinkatapultiert, gewissermaßen ins kalte Wasser geworfen worden. Die Versorgung und der Strommarkt hätten aber weiter gut funktioniert, so der Technikvorstand.

Das sei der Lackmus-Test im Echtbetrieb gewesen, es sei aber alles gut gegangen, so der kaufmännische Vorstand, Thomas Karall. Nach einem dreiwöchigen Schließen aller APG-Baustellen laufe dort de facto wieder alles nach Plan. Heuer will die APG insgesamt 350 Mio. Euro investieren, in den kommenden zehn Jahren rund 2,7 Mrd. Euro.

Die Stromgroßhandelspreise seien während des Lockdown in der Coronakrise um 40 bis 50 Prozent gefallen, stärker als der Verbrauch gesunken ist. Zeitweise seien die Großhandelspreise unter 20 Euro pro Megawattstunde (MWh) gelegen. Der Verbrauch sei am Tiefpunkt um circa 14 Prozent niedriger als ein Jahr davor gewesen, vorige Woche seien es minus 7 Prozent gewesen, zur Zeit etwa minus 10 Prozent. (apa/red)

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