Bei der Fusion ist nach eigenen Angaben die international tätige und in London registrierte Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer beratend tätig. Neben Freshfields beraten auch die Kanzleien Dr. Joachim Drude aus Düsseldorf, Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH) aus Wien sowie Pinheiro Guimarães aus Sao Paulo.
Wie Freshfields mitteilt, soll der Deal so ablaufen: In einem ersten Schritt soll RHI zwischen 46 Prozent und 50 Prozent plus eine Aktie an Magnesita von den Finanzfirmen GP Investments und Rhône Capital kaufen. Das Transaktionsvolumen beträgt nach Angaben von Freshfields insgesamt mindestens 208 Millionen Euro.
Für den 46-prozentigen Anteil soll RHI demnach 118 Millionen Euro in bar sowie in Form von 4,6 Millionen Aktien zahlen. Diese Aktien sollen an der Londoner Börse notieren und müssen zuerst begeben werden. Das passiert den Plänen zufolge durch eine in den Niederlanden ansässige, neu zu gründende Konzerngesellschaft namens "RHI Magnesita".
Der Aufsichtsrat von RHI und die zuständigen Behörden müssen diese Transaktion noch genehmigen. Danach wird RHI den Aktionären von Magnesita ein Pflichtangebot machen.
Die Aktionäre haben dann die Wahl, ob sie die übrigen Aktien gegen Aktien der RHI Magnesita tauschen oder eine Barabfindung bekommen wollen. Dazu soll den Aktionären auch ein Angebot zum Börsenabgang der Magnesita von der Börse in Sao Paulo unterbreitet werden.
Kanzlei CHSH: Öffentliches Pflichtangebot und freiwilliges Übernahmeangebot
Die Wiener Kanzlei CHSH berichtet, die Transaktion soll durch zusätzliches Fremdkapital sowie die Ausgabe von 4,6 bis fünf Millionen RHI Magnesita Aktien finanziert werden, die an die kontrollierenden Aktionäre von Magnesita begeben werden.
Nach Abschluss der Transaktion soll dann RHI Magnesita oder eine Konzerngesellschaft den noch verbleibenden Aktionären von Magnesita ein öffentliches Pflichtangebot legen. Parallel dazu wird es ein freiwilliges Übernahmeangebot in Höhe von 8,19 Euro in bar für jede Magnesita Aktie geben.
Im Rahmen dieser parallelen Angebote werden bis zu 5,4 Millionen neue RHI Magnesita Aktien begeben. Damit könne das Gesamtvolumen der neu zu begebenden Aktien von RHI Magnesita auf zehn Millionen steigen, heißt es bei der Kanzlei CHSH.
Abhängig vom Ergebnis des öffentlichen Pflichtangebots haben die kontrollierenden Aktionäre der Magnesita die Pflicht, mindestens 1,9 Millionen zusätzliche RHI Magnesita Aktien, sowie die Möglichkeit, bis zu maximal 3,4 Millionen zusätzliche Aktien zu erwerben.
Somit würde sich deren Beteiligung an RHI Magnesita auf maximal 8,0 Millionen Aktien erhöhen. Alle neu zu begebenden RHI Magnesita Aktien, die von den Aktionären der Magnesita im Rahmen des Angebots nicht angenommen wurden, können entweder im Markt veräußert oder bei institutionellen Investoren platziert werden.
RHI Magnesita kann das öffentliche Pflichtangebot zudem verbinden mit einem freiwilligen Angebot für die Einstellung der Börsennotierung der Magnesita beziehungsweise für einen Wechsel der Magnesita aus dem "Novo Mercado" in ein anderes Börsensegment.
(pm)