Nutzfahrzeuge : Angaben zur Aerodynamik: Europas Spediteure gegen Lastwagenhersteller

Lastwagen-Hersteller sollen nach dem Willen europäischer Spediteure künftig Angaben zur Aerodynamik ihrer Fahrzeuge veröffentlichen. Die Lkw-Bauer sperren sich bisher dagegen.

Spediteure zahlen jedes Jahr 32.000 Euro pro Lkw

Mehrere Transportverbände haben deshalb die EU-Kommission, das Europäische Parlament und den EU-Ratsvorsitz in einem offenen Brief aufgefordert, die Pflicht zu entsprechenden Angaben künftig festzuschreiben.

Die EU arbeitet derzeit an neuen Regeln zu Spritverbrauch und Schadstoffausstoß von Lastwagen.

"Es ist wichtig und willkommen, dass Aerodynamikwerte und Rollwiderstand überprüft, gemeldet und öffentlich zugänglich gemacht werden", schreiben die Spediteursverbände.

Pro Jahr und Lastzug gibt ein Spediteur etwa 32.000 Euro für Kraftstoff aus. Die Daten seien deshalb wichtig für die Kaufentscheidungen der Fuhrunternehmer. Neue Lastwagen könnten damit besser verglichen werden.

Autoindustrie will keine Veröffentlichung und keine Vorgaben

Der Europäische Automobilhersteller-Verband Acea hatte in einem Positionspapier vom September hingegen argumentiert, wegen des Wettbewerbs sollten viele Daten vertraulich behandelt werden. Die Anbieter könnten auch nicht für alle Werte bürgen, weil viele Aufbauten erst nachträglich auf die Fahrgestelle gesetzt würden.

Windschnittigkeit, Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und andere Angaben zu den Lastwagen sollten deshalb nicht vorgeschrieben werden.

Jahrelanges Preiskartell in der Branche

Nach Feststellung der EU-Kommission hatten führende Lastwagen-Hersteller in Europa jahrelang Preisabsprachen getroffen. Auch wegen dieses Kartells ist das Verhältnis zwischen den Lkw-Bauern und ihren Kunden, den Spediteuren, angespannt. (dpa/apa/red)

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