Paketlogistik : America First: USA verlassen nach 144 Jahren den Weltpostverein
Die USA haben ihren Rückzug aus dem Weltpostverein der Vereinten Nationen angekündigt. Der entsprechende Vertrag gebe ausländischen Postdiensten einen unzulässigen Vorteil gegenüber den einheimischen Unternehmen, erklärten Vertreter des US-Präsidialamts in einer Konferenzschaltung. Dies schmälere den Gewinn der US-Post und helfe insbesondere China.
Paket nach China ist billiger als Paket nach Kalifornien
"Die Menschen in diesem Land leiden unter einem unfairen System", hieß es. Aus US-Kreisen verlautete: "Es ist billiger, kleine Packerln von New York nach Peking zu schicken als von San Francisco nach New York." Die USA würden parallel zu ihrem Rückzug versuchen, eine neue Version des Vertrags auszuhandeln. Eine Stellungnahme des Weltpostvereins lag zunächst nicht vor.
Die Regierung von Präsident Donald Trump hat sich mehrfach von internationalen Organisationen und Verträgen distanziert, die nach ihrer Ansicht den USA schaden. Auf Anraten seines Wirtschaftsberaters Peter Navarro wolle Trump das 144 Jahre altes Postabkommen aufkündigen, schrieb die "New York Times" bereits unter Berufung auf hochrangige Regierungskreise.
Gegen Gesetze, die eigenen Unternehmen schaden
Die ursprünglich von 1874 stammende und insgesamt 192 Staaten umfassende Regelung war laut dem Bericht 1969 so angepasst worden, dass arme und Entwicklungsländer - inklusive China - deutlich bessergestellt sind als wohlhabendere Staaten in Europa und Nordamerika. Dies habe jedoch dazu geführt, dass der US-Markt mit billigen Konsumgütern aus China überschwemmt wird. Trump wolle die Aktion diese Woche verkünden, sie sei Teil eines konzertierten Vorgehens gegen unfaire Handelspraktiken Chinas, die seine Regierung anprangert. (reuters/dpa/apa/red)