Logistik : Amazon-Verteilzentrum in NÖ geht jetzt tatsächlich in Betrieb

Der Internet-Riese Amazon hat das Verteilzentrum in Großebersdorf (Bezirk Mistelbach), über das lange spekuliert wurde, in Betrieb genommen. Derzeit werden in einer Halle nahe des Autobahnknotens Eibesbrunn auf rund 9.800 Quadratmetern Pakete zur Auslieferung an Kunden vorbereitet, teilte der Internetriese auf Anfrage mit. Mehr als 100 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.

Bereits am 27. September hatte Großebersdorfs Bürgermeister Georg Hoffinger mitgeteilt, dass sich der amerikanische Konzern in eine Logistikhalle in der Gemeinde eingemietet habe. Die gewerbebehördlichen Genehmigungen, die damals noch gefehlt hatten, liegen nun vor. Der Rückblick: Amazon kommt nicht in die Gänge >>

Kooperation mit sieben Sublieferanten

Das Verteilzentrum erhält Pakete aus anderen europäischen Amazon-Logistikzentren, die dann von Partnern abgeholt und zugestellt werden. Um eine schnelle Versendung im Großraum Wien zu ermöglichen, arbeite man mit sieben unabhängigen Lieferpartnern zusammen, hieß es seitens des Unternehmens. Kooperationen laufen demnach mit PLBG, CTTG, DF Trans, Interprint, Veloce Botendienste GmbH, LTS sowie Krä & Vega. Die Zustellung erfolge durch mehr als 250 Fahrer, die bei den Partnerunternehmen angestellt seien.

"Wir freuen uns sehr, ein Verteilzentrum in Großebersdorf zu eröffnen und bringen mehr als 20 Jahre logistische Kompetenz, technologischen Fortschritt und Investitionen zur Transportinfrastruktur mit. So können wir unseren Kunden schnellere und flexiblere Lieferoptionen anbieten", sagte Bernd Gschaider, der Direktor von Amazon Logistics.

Ein umstrittener Riese

Amazon ist vor allem in Deutschland regelmäßig in den Schlagzeilen. Dem Konzern wird ein brutaler Umgang mit den eigenen Mitarbeitern und Löhne weit unterhalb des üblichen Niveaus vorgeworfen - aber auch die Zerstörung ganzer Handelsstrukturen in den Innenstädten.

(apa/red)

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