Personalia : Alwin Lehner: Der Gründer von Alpla ist verstorben

Der Gründer des Vorarlberger Kunststoffverpackungsspezialisten Alpla, Alwin Lehner, ist am Dienstagabend im Alter von 86 Jahren gestorben. Gemeinsam mit seinem Bruder Helmuth rief er 1955 die "Alpenplastik Lehner Alwin GmbH" - kurz Alpla - ins Leben.

Alwin Lehner: Bis zuletzt "fast täglich" in der Firma

Das heute mit Abstand größte Vorarlberger Unternehmen beschäftigt weltweit rund 19.300 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Umsatz von 3,4 Mrd. Euro. Alpla informierte soeben über das Ableben des Seniorchefs. Er sei "bis ins hohe Alter fast täglich in der Firma präsent" gewesen, hieß es.

Eigene Entwicklung gestartet, weil "nichts G'scheites am Markt war"

Der Siegeszug der PET- und anderen Kunststoffflaschen ist untrennbar mit dem Namen Alpla verbunden. Begonnen hatte alles in der Waschküche von Lehners Elternhaus in Hard am Bodensee im Nebenerwerb. Durchgestartet war der Familienbetrieb, als der gelernte Maschinenbauer Alwin Lehner sich gezwungen sah, seine eigenen Spritzguss- und Fertigungsmaschinen zu entwickeln, weil für die Kundenanforderungen aus der Getränke-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie "nichts G'scheites am Markt war", wie er 2015 bei der Entgegennahme des "Ehrenpreises der Vorarlberger Wirtschaft für das Lebenswerk" sagte.

"Am Tag habe ich gearbeitet und in der Nacht studiert. Die besten Einfälle hatte ich immer in der Nacht, unter'm Tag hatte ich ja nicht viel Zeit zum Denken", beschrieb Lehner diese Zeit in einem ORF-Interview.

Durchbruch in den späten 1950er Jahren

1958 gelang der Durchbruch. Mautner-Markhof und der amerikanische Kosmetikkonzern Elizabeth Arden waren erste Schlüsselkunden für ihn, erzählte Lehner bei seiner Ehrung anekdotenhaft über den Aufstieg der Firma.

Das Erfolgsgeheimnis von Alpla war, als einer der ersten Zulieferer die Produktion in die Fabriken der Kunden zu integrieren bzw. in deren Nähe zu betreiben. So wurde bereits neun Jahre nach der Gründung das erste Werk im Ausland eröffnet: 1964 in Markdorf in Deutschland, 1968 folgte San Joaquin in Venezuela. Heute gibt es Alpla-Produktionsstätten an 176 Standorten in 45 Ländern.

1997 trat der 1932 geborene Lehner aus der operativen Leitung der Alpla-Firmengruppe aus, um sich auch weiterhin auf technische Entwicklungen zu fokussieren. Seit damals führt sein Sohn Günther die Geschäfte. (apa/red)

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