Nichteisenmetalle : Aluminiumriese Alcoa rutscht in die roten Zahlen

Der US-amerikanische Aluminiumkonzern Alcoa bekommt den Verfall der Preise und die Konjunkturabkühlung in China deutlich zu spüren. Im vierten Quartal ist der Metallverarbeiter in die roten Zahlen gerutscht. Das vom früheren Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen wies zum Auftakt der US-Bilanzsaison einen Verlust von 500 Mio. Dollar (459,2 Mio. Euro) aus.

Vor einem Jahr stand noch ein Überschuss von 159 Mio. Dollar in den Büchern. Der Preisverfall macht der Branche seit längerem zu schaffen. Das Leichtmetall Aluminium hat sich wie andere Rohstoffe kräftig verbilligt, weil sich die Nachfrage aus der Volksrepublik nach langem Boom abschwächt und dies auch die Aussichten für die Weltwirtschaft eintrübt.

Der Aluminiumpreis ist im vorigen Jahr um rund 20 Prozent gesunken und liegt derzeit nahe einem Sechseinhalbjahrestief. Gegensteuern will Alcoa mit einer weiteren Kürzung der Produktionskapazitäten. Noch in diesem Quartal soll die größte Aluminium-Schmelzhütte in den USA stillgelegt werden. Der Konzern betreibt dann in seiner Heimat nur noch einen Schmelzofen. Die Schließung von Anlagen kostet aber Geld und drückte den Konkurrenten des russischen Weltmarktführers Rusal nun in die Verlustzone. Ohne Sonderlasten wäre dagegen ein überraschend hoher Gewinn von 65 Mio. Dollar angefallen. Die Alcoa-Aktie legte vorbörslich am Dienstag um 2,9 Prozent zu.

Alcoa steht kurz vor der Aufspaltung. In der zweiten Jahreshälfte soll das Geschäft mit hochwertigen Leichtmetallen für die Flugzeug- und Autoindustrie von der traditionellen Aluminiumproduktion getrennt werden, das laut Kleinfeld weiterhin massiven Gegenwind spürt. Dagegen läuft es in der Luftfahrtsparte rund. Hier gab es zuletzt eine Reihe größerer Aufträge. Erst am Montag bestellte der US-Industriekonzern General Electric für 1,5 Mrd. Dollar Triebwerkskomponenten. "Diese Aufträge belegen, dass der Vorstoß in das hochwertige Geschäft gute Ergebnisse bringt", sagte Kleinfeld. (reuters/apa)