Luftfahrtindustrie : Airbus: Übernahme der Bombardier C-Serie schneller als gedacht

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus sieht sich bei der Übernahme von Bombardiers Mittelstreckenjet "C-Serie" schneller am Ziel als gedacht. Der Deal dürfte bis Mitte des Jahres vollzogen werden, sagte Airbus-Chef Tom Enders bei der Hauptversammlung des Konzerns in Amsterdam.

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Der Genehmigungsprozess komme viel schneller voran als erwartet. Bei Bekanntgabe des Deals im vergangenen Oktober hatte Airbus einen Abschluss für die zweite Jahreshälfte 2018 in Aussicht gestellt.

Airbus will die Mehrheit an der Baureihe übernehmen, deren teure Entwicklung den kanadischen Bombardier-Konzern in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hatte.

Der Schritt ist wegen eines Handelsstreits in Nordamerika politisch delikat. Denn die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte Strafzölle von 300 Prozent auf bestimmte Bombardier- Flugzeuge angeordnet.

Zuvor hatte sich der US-Flugzeugbauer Boeing über angeblich staatlich subventionierte Schleuderpreise bei der Baureihe "C-Series" beschwert. Airbus will den Bombardier-Flieger nun auch in seinem US-Werk in Mobile (Alabama) bauen und so die Zölle umgehen.

Airbus kauft C-Serie, Boeing will Embraer

Boeings direkter Konkurrent Airbus hatte im vergangenen Herbst 50,01 Prozent an der C-Serie übernommen, das direkt mit den E-Jets des brasilianischen Herstellers Embraer konkurriert. Derzeit treibt Boeing die Übernahme von Embraer voran. Mehr dazu: Boeing mit Embraer: Luftfahrtindustrie der Welt auf dem Weg zum Duopol >>

(dpa/apa/red)

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