Waffen : Airbus Helicopters könnte Milliardenauftrag verlieren

Die neue polnische Regierung tritt womöglich von dem 2,8 Milliarden Euro schweren Kauf von Airbus-Militärhubschraubern zurück. Angesichts der großen Differenzen in den Verhandlungen sei es "sehr wahrscheinlich", dass der im April von der Vorgängerregierung geschlossene Vorvertrag zurückgezogen werde, sagte Vize-Verteidigungsminister Bartosz Kownacki der Zeitung "Rzeczpospolita".

Die nationalkonservative PiS-Partei, die seit Oktober im Amt ist, hat bereits wiederholt erklärt, den Auftrag lieber an einen Hersteller zu vergeben, der auch in Polen produziert. Im Gegensatz zu Airbus betreiben die Mitbewerber Sikorsky und AgustaWestland Fabriken in dem Land.

Vize-Verteidigungsminister: Besser Strafe als Bestellung

Sollte Airbus nun doch nicht die 50 "Caracal"-Mehrzweckhubschrauber liefern, dürfte sich eins von Polens wichtigsten Rüstungsprogrammen verzögern. Ursprünglich hatte das Land angesichts der Krise in der Ukraine bei der Modernisierung seiner Militär-Hubschrauber aufs Tempo gedrückt.

Laut Kownacki steht Polen möglicherweise besser da, wenn der Deal nicht zustande kommt und der Staat eine potenzielle Strafe zahlt. Der Zeitung zufolge sollen die Verhandlungen zwischen Polen und Airbus bis zum 10. Februar beendet sein. Ein Airbus-Sprecher teilte mit, die Gespräche dauerten an. Am Montag hatte der Chef der Sparte Airbus Helicopters, Guillaume Faury, gesagt, er hoffe, den Vertrag noch im laufenden Jahr zu besiegeln. (reuters/apa)