Umwelt : Airbus dämpft Erwartungen an Wasserstoff-Flugzeuge

Airbus Flugzeug A320neo A330 A350 A380

Der europäische Flugzeugbauer Airbus dämpft die Erwartungen an wasserstoffbetriebene Flugzeuge. Die meisten Fluggesellschaften dürften mindestens bis 2050 an ihren konventionell betriebenen Maschinen festhalten. Wasserstoff sei vor allem für Kurzstreckenflieger interessant. Airbus lehnte eine Stellungnahme zu den Unterlagen ab.

Das Unternehmen hat angekündigt, bis 2035 das erste Nullemissions-Flugzeug zu entwickeln, hat aber noch nicht bekannt gegeben, ob die Technologie für den Ersatz des Mittelstreckenfliegers A320 zur Verfügung steht, der in den 30er-Jahren auf den Markt kommen soll.

Nachhaltiger Treibstoff - ein Blick in die Zukunft

Airbus und andere französische Luftfahrtunternehmen wollen jedenfalls Ende des Jahres ein Flugzeug mit 100 Prozent nachhaltigem Treibstoff testen. Ein A320neo-Testflugzeug solle dabei zum Einsatz kommen, teilte der Konzern mit Schaltzentrale im französischen Toulouse am Donnerstag mit. Airbus zufolge ist es das erste Mal, dass die Emissionen eines Single-Aisle-Flugzeugs, also einer Maschine mit einem Maschinengang, mit 100 Prozent SAF-Treibstoff gemessen werden.

Sustainable Aviation Fuel (SAF) wird derzeit hauptsächlich aus Biomasse wie nicht mehr genutzten Pflanzen- und Speiseölen hergestellt. Derartige Biotreibstoffe sollen die CO2-Emissionen deutlich verringern.

Airbus arbeitet dabei mit dem Technologiekonzern Safran, dem Flugzeughersteller Dassault Aviation, Frankreichs Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt Onera und dem französischen Verkehrsministerium zusammen. Immer wieder experimentieren Fluggesellschaften mit dem Biosprit SAF, allerdings in der Regel als Gemisch. SAF ist zurzeit deutlich teurer als normales Kerosin. Die Fluggesellschaft Air France ist im Mai erstmals mit einem nachhaltigen Treibstoff-Gemisch aus Speiseöl aus französischer Produktion zu einem Langstreckenflug aufgebrochen. (apa/dpa)