Personalia : Airbus-Chef Thomas Enders wird 60

Ein Leben für Flugzeuge: Der Chef des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus, Thomas Enders, feiert diesen Freitag (21. Dezember) seinen 60. Geburtstag. Der promovierte Politikwissenschaftler steht seit 2012 an der Spitze der Unternehmensgruppe, die damals noch EADS hieß.

Am Firmensitz im südwestfranzösischen Toulouse wartet bereits der designierte Nachfolger: Der Franzose Guillaume Faury, bisher Chef der Verkehrsflugzeugsparte, wird am 10. April des kommenden Jahres Enders' Posten in der Konzernleitung übernehmen.

Der als "Major Tom" bekannte frühere Fallschirmjäger Enders hatte Ende 2017 angekündigt, dass er nach Ablauf seines Vertrags keine neue Amtszeit mehr anstrebt. Der von Korruptionsermittlungen erschütterte Luftfahrt-Riese leitete damit einen personellen Neuanfang ein.

Schon länger laufende Untersuchungen in Großbritannien und Frankreich hatten den Konzern im vergangenen Jahr unter Druck gesetzt. Eine britische Behörde geht dem Verdacht auf Betrug, Bestechung und Korruption bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte nach, Auslöser war eine Selbstanzeige des Unternehmens. Auch die französische Finanz-Staatsanwaltschaft ermittelt. Welche Folgen die Sache für Airbus haben wird, ist noch offen. Enders hatte vor der Möglichkeit "erheblicher Strafen" gewarnt.

Der Manager blickt auf eine lange Karriere zurück. Von 2005 bis 2007 war Enders zunächst EADS-Co-Chef, dann führte er fünf Jahre lang die Verkehrsflugzeugtochter Airbus. Der Deutsche baute Airbus um, leitete die Umbenennung von EADS in Airbus ein und straffte die Führungsstrukturen.

Dabei setzte der im Westerwald geborene Enders sich dafür ein, den Staatseinfluss zurückzufahren und den Luftfahrt-Riesen zu einem "normalen Unternehmen" zu machen. Airbus ist schon aufgrund seiner Struktur ein Politikum: Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Erzrivalen des US-Flugzeugbauers Boeing, Spanien ist in geringerem Umfang ebenfalls beteiligt. (dpa/apa/red)