Dreamliner-Probleme : Airbus: A350 ohne Lithium-Batterien

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte Mitte Jänner ein weltweites Flugverbot für die neuen Dreamliner-Maschinen von Boeing erlassen, nachdem an Bord von zwei Flugzeugen des Herstellers Lithium-Batterien in Brand geraten waren. Boeing stoppte die Auslieferung seines Prestigeflugzeugs, bis das Problem geklärt ist. Die Produktion der Maschinen läuft aber weiter. Trotz wiederholter Testflüge ist Boeing der Ursache für die Brände noch nicht auf die Spur gekommen.Airbus betonte am Freitag, es habe "Vertrauen in Robustheit und Stabilität" der zusammen mit dem französischen Unternehmen Saft für den A350 entwickelten Lithium-Batterien. Da die Ursache für die Vorfälle mit Lithium-Batterien bei Boeing, die vom japanischen Unternehmen GS Yuan hergestellt werden, aber nach wie vor ungeklärt sei, werde auf den Einbau entsprechender Batterien verzichtet.Keine weitere Verschiebung der AuslieferungDie nach mehrmaliger Verschiebung des Termins für Ende 2014 geplante Auslieferung der ersten A350-Maschinen wird dadurch laut Airbus nicht beeinträchtigt. Die für diesen Sommer geplanten ersten Testflüge sollen noch mit Lithium-Batterien absolviert werden, wie Airbus erklärte. Dabei sollen unter anderem Aerodynamik und Flugeigenschaften des neuen Langstreckenfliegers getestet werden. Die Testflüge, bei denen es um die elektronischen Systeme der Maschine geht, werden dann aber mit Nickel-Cadmium-Batterien absolviert.Die Flugzeugbauer setzen auf Lithium-Batterien, weil diese nicht nur eine längere Lebensdauer haben, sondern auch weniger wiegen und kleiner sind als herkömmliche Batterien. Das ist ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung einer neuen Generation von Flugzeugen, die deutlich weniger Treibstoff verbrauchen sollen als bisherige Modelle.Der neue Airbus A350, mit dem der europäische Flugzeugbauer die Dominanz von Boeing bei den Langstreckenflugzeugen brechen will, soll etwa ein Viertel weniger Treibstoff verbrauchen als herkömmliche Flugzeuge vergleichbarer Größe. (APA/AFP)