Luftfahrtindustrie : Airbus: 2.400 Kündigungen möglich - wieder zum großen Teil in Deutschland

Der Flugzeughersteller Airbus schließt Kündigungen in seiner angeschlagenen Rüstungs- und Raumfahrtsparte nicht aus. Der bis Ende 2021 geplante Abbau von 2.362 Stellen solle zwar so sozialverträglich ablaufen wie möglich, sagte ein Airbus-Sprecher, betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht ausgeschlossen.

Über den Stellenabbau verhandle der Konzern jetzt mit dem europäischen Betriebsrat und den nationalen Arbeitnehmervertretern. Airbus Defence and Space hatte zuvor angekündigt, in den kommenden zwei Jahren die knapp 2400 Stellen zu streichen, die meisten davon, nämlich 829, in Deutschland. 630 Jobs sollen in Spanien wegfallen, 404 in Frankreich, 357 in Großbritannien und 142 in weiteren Ländern. Bei der Sparte waren 2019 rund 34.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Airbus begründete die Sparmaßnahme mit einer Stagnation auf dem Raumfahrtmarkt und verzögerten Vertragsabschlüssen im Verteidigungsgeschäft. Daher habe die Sparte im vergangenen Jahr weniger Aufträge erhalten als Produkte verkauft. Der Chef der Sparte, Dirk Hoke, hatte schon im Dezember Sparmaßnahmen angekündigt.

Bei der Vorlage der Jahresbilanz vergangene Woche verwies der Konzern auf die strengen deutschen Rüstungsexport-Regeln, die für einen Export-Stopp nach Saudi-Arabien sorgen. Das deutsche Waffenembargo war nach der Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi verhängt worden. Es wurde auf Druck der SPD zwei Mal verlängert und läuft im März aus. Beim Militär-Transportflugzeug A400M von Airbus kam es zudem wiederholt zu Verzögerungen und technischen Pannen. (afp/apa/red)