Stromwirtschaft : 380-kV-Leitung in Salzburg: Vorbereitung trotz Protesten im Plan

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Trotz der Proteste in einigen Gemeinden sind die Vorbereitungen für den Bau der 380-kV-Leitung im Bundesland Salzburg im Plan. "Wir haben die Arbeiten, die wir für den Winter geplant hatten, erfüllt", sagte der technische Vorstand der Austrian Power Grid AG(APG), Gerhard Christiner, kürzlich bei einem Pressegespräch in Salzburg.

Im März werde mit dem Bau der Leitung begonnen, betonte Christiner und verwies auf den seit dem vergangenen Jahr vorliegenden rechtskräftigen Bescheid. Der Bau der Leitung sei dringend notwendig, um die Versorgungssicherheit bei Strom zu gewährleisten. Das Risiko, mit dem Baubeginn abzuwarten, bis der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) über die Einsprüche von Leitungsgegnern entschieden habe, wäre zu groß. Den Einsprüchen war im vergangenen Jahr keine aufschiebende Wirkung zuerkannt worden. Die APG als Projektbetreiberin müsse das Gemeinwohl im Auge behalten, sagte Christine.

Unterstützung erhielt der APG-Manager von Andreas Eigenbauer, Vorstand der E-Control: "Wir haben in Salzburg eine 60 Jahre alte Leitung, die die Lasten nicht mehr tragen kann." Am raschen Bau der Leitung führe kein Weg vorbei.

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Anlass für das Mediengespräch war ein Treffen der Vertreter der APG mit Gegnern des Leitungsprojektes, die in den vergangenen Wochen an einzelnen Maststandorten gegen Rodungen protestiert hatten und weiter eine Teilverkabelung fordern. Im Lauf der mehr als 15 Jahre dauernden Projektvorbereitung sei versucht worden, die Trasse zu optimieren und die Belastungen für die Anrainer zu minimieren. Da sei viel gelungen, man könne es aber nicht jedem Recht machen, meinte der Vorstand. Mit dem Projekt wäre man sieben Jahre in Verzug, jetzt müsse mit dem Bau begonnen werden.

Die Salzburg-Leitung ist der noch fehlende Lückenschluss im österreichischen 380-kV-Ring. Die geplante Freileitung verläuft zwischen Elixhausen im Flachgau nach Kaprun im Pinzgau und ist 113 Kilometer lang. Insgesamt gibt es 411 Standorte für Masten. Die neue Leitung ermöglicht es außerdem, rund 193 Kilometer an bestehenden 110- und 220-kV-Leitungen abzubauen. Christiner bezifferte das aktuelle Projektvolumen auf 890 Millionen Euro. (apa/red)

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