Innovation : 2018 schon Doppelt soviel Geld für Startups wie im Vorjahr

"Die österreichische Start-up-Szene hat sich nach einem starken Jahr 2017 auch im ersten Halbjahr 2018 sehr lebhaft entwickelt", sagt Thomas Gabriel, Leiter Start-up bei EY Österreich. Die Höhe der öffentlich bekannten Start-up-Finanzierungen in Österreich hat sich im ersten Halbjahr 2018 auf 103 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Hauptgrund für den Anstieg war, dass Investoren im Juni 41 Mio. Euro in das Wiener Reise-Start-up Tourradar steckten. Die Zahl der Finanzierungen erhöhte sich hierzulande von 17 auf 28, wie aus dem Start-up-Barometer des Unternehmensberaters EY hervorgeht.

Die zweithöchste Finanzierungsrunde schaffte im ersten Halbjahr das Kärntner Videostreaming-Start-up Bitmovin mit 25 Mio. Euro, gefolgt vom Wiener Impfstoff-Entwickler Themis Bioscience (10 Mio. Euro), dem Wiener Sportsoftware-Start-up Eversports (5 Mio. Euro) und dem niederösterreichischen "HD Vinyl"-Start-up Rebeat (4 Mio. Euro).

Die Finanzierungen seien "in der Breite besser geworden". Es habe "quer über alle Branchen Kapitalspritzen für Jungunternehmen" gegeben, dies sei "ein Beweis für die Vielfältigkeit der österreichischen Start-up-Szene".

Beim EY-Barometer werden Meldungen über Finanzierungsrunden ohne Anspruch auf Vollständigkeit in Zusammenarbeit mit einem externen Analystenteam ausgewertet. Im ersten Halbjahr 2018 waren dies europaweit 1.995 Finanzierungen (plus 19 Prozent) in Höhe von 10,2 Mrd. Euro (plus 27 Prozent). Finanzierungsrunden ohne konkreten Betrag ("undisclosed") wurden ebenfalls gezählt.

Im Städteranking lag London beim Finanzierungsvolumen vor Berlin und Paris. Wien verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode von Platz 23 auf 17. Europaweit die höchste Finanzierung im ersten Halbjahr erhielt das Berliner Online-Gebrauchtwagen-Start-up Auto1. Der japanische Telekomkonzern Softbank investierte rund 460 Mio. Euro in Auto1. Auf Platz zwei schaffte es das britische FinTech-Start-up Revolut, das umgerechnet 207 Mio. Euro einsammeln konnte, gefolgt vom Berliner Online-Möbelhändler Home24 (172 Mio. Euro) und dem britischen Fintech Atom Bank (169 Mio. Euro).