Robotikhersteller im Visier : Wird ABB der "Weiße Ritter" für Kuka?

Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB hält sich nach dem Konzernumbau die Tür für einen Zukauf offen. "Wir waren zuletzt mit den erwähnten Hausaufgaben beschäftigt, hätten nun aber wieder die Möglichkeit, auch für größere Übernahmen", sagte ABB-Chef Ulrich Spiesshofer in einem Interview der Nachrichtenagentur "AWP".

"Wir lassen uns damit aber Zeit und bleiben unserem disziplinierten Ansatz treu", so Spiesshofer. ABB wird als möglicher Interessent für die deutsche Roboterfirma Kuka gehandelt.

Die deutsche Regierung will offenbar eine Übernahme von Kuka durch den chinesischen Midea-Konzern verhindern. Dem Konzern aus Zürich soll einem Banker zufolge der Preis aber zu hoch sein. Midea will bis zu 4,5 Mrd. Euro für Kuka zahlen.

Bereich Robotics heute für ABB eine "Geschäftsperle"

Spiesshofer sagte, der Bereich Robotics sei für ABB heute eine Geschäftsperle: "Das Geschäftsfeld wächst außergewöhnlich stark und ist extrem erfolgreich." Zu Kuka sagte er nichts.

Auf die Frage, ob ein Ölpreis von 50 Dollar (44,7 Euro) pro Fass der Branche Erleichterung bringe, sagte er: "Kaum. Der Ölpreis ist von rund 100 Dollar auf rund 30 Dollar abgesackt, mit 50 Dollar hat der Preis erst wieder die Hälfte des früheren Niveaus erreicht. Wir sehen derzeit vereinzelte Nachfragesignale, als Ganzes hat die Branche die Talsohle aber noch nicht durchschritten." (reuters/apa/red)

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