Sicherheitslücken : Wie man einen Tesla hackt
Insgesamt zeigten die beiden auf der "Defcon" sechs Schwachstellen beim Model S auf. So konnten sie - noch nicht unbedingt gefährlich - ferngesteuert den Tachometer verstellen oder die Fenster hoch- und herunterlassen. Darüber hinaus zeigten sie aber auch, wie man Türen aufschließt oder den Motor ausschaltet. Bis zu einer Geschwindigkeit von acht Stundenkilometern konnten sie sogar die Handbremse aktiveren und das Auto zum abrupten Stopp bringen.
Auch Fiat nicht gewappnet
Laut Informationen des Handelsblatt allerdings sei es bei Fiat-Chryslers Jeep Cherokee einfacher für Hacker, auf den Wagen zuzugreifen - vor wenigen Wochen konnten zwei Hacker aus der Ferne die komplette Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen. Bei Tesla benötigen Mahaffey und Roger dagegen für ihren Dateneinbruch erst einen physischen Zugang zum Auto, um danach aus der Ferne eingreifen zu können.
Tesla hatte außerdem verschiedene Sicherheitsbarrieren eingebaut: Die Handbremse lässt sich über acht Stundenkilometern nicht mehr betätigen - lediglich die Bildschirms fielen aus, das Fahrzeug sprang in den Leerlauf - der Fahrer konnte aber weiterhin steuern. "Das ist eine enorme Leistung und steht im starken Kontrast mit der Jeep-Geschichte", so Roger. Tesla habe schon weit vorausgedacht und "katastrophales" Versagen ausgeschlossen.
Einfaches Beheben möglich
Gemeinsam mit den Hackern konnte Tesla die Sicherheitslücken gleich beheben - dies funktioniert bei weitem einfacher als bei anderen Marken, da Tesla regelmäßig neue Feature über das Internet auf das Auto spielt. Der Fahrzeughalter hat keine extra Wege, sondern muss nur "Yes" am Autobildschirm drücken - wie am Smartphone. Insgesamt lobten Mahaffey und Roger die Kooperation mit Telsa, die über mehrere Wochen ging. Wie gut die Stimmung war, zeigte die Anwesenheit von JB Straubel auf der Bühne. Der Tesla-Sicherheitschef kommentierte die Hacks der beiden und wie Tesla reagierte.
Im April hingegen ging es nicht so lustig zu: Hacker hatten damals die Homepage und den Twitter-Account von Tesla übernommen und neben anderen Dingen auch einen "Gratis Tesla" für jeden versprochen.