Stahlindustrie : Voestalpine bestellt eine riesige Brikettieranlage für Texas

Industriemagazin Logo
© Industriemagazin

Der heimische Stahlkonzern Voestalpine hat die Lieferung einer großen Brikettieranlage für seinen neuen Standort Corpus Christi in Texas in Auftrag gegeben. Diese Brikettieranlage soll dazu dienen, die jährlich rund 160.000 Tonnen Stäube, Schlämme und Pellet-Fines zu brikettieren und als Pellet-Substitut für die Produktion von heiß brikettiertem Eisenschwamm zu nutzen. Die Inbetriebnahme ist für Juli 2016 geplant.

Brikettieranlage für Reststoffe

Mit der Errichtung wurde der in London ansässige Anlagenbauer Primetals Technologies beauftragt, der Anlagen und unterschiedliche Technologien an die Metallindustrie liefert. Der Anlagenbauer ist ein gemeinsames Tochterunternehmen von Mitsubishi Heavy Industries und Siemens. Auch die japanischen Industriekonzerne Hitachi und IHI Corporation sind an diesem Anlagenbauer beteiligt. Siemens gehören dabei 49 Prozent.

Bei der jüngsten Bestellung für die Voestalpine übernimmt Primetals nach eigenen Angaben unterschiedliche Aufgaben im Prozessbereich, Ingenieurarbeiten sowie die Lieferung der Elektro- und Automatisierungstechnik. Der Anlagenbauer verantwortet auch die Inbetriebnahme. Den Bau der Anlage übernimmt dann die Voestalpine selbst.

Größte Direktreduktionsanlage der Welt

Bereits jetzt baut Primetals in Texas für die Voestalpine die größte Direktreduktionsanlage der Welt. Diese Anlage ist für die jährliche Erzeugung von zwei Millionen Tonnen heiß brikettiertem Eisenschwamm (Hot Briquetted Iron; HBI) ausgelegt. Die Nebenprodukte dieser HBI-Produktion soll die neue Brikettieranlage verwerten. Die Projektierung der Direktreduktionsanlage übernimmt ein Konsortium aus Primetals und Midrex. Diese Arbeitsgemeinschaft liefert die elektrische und mechanische Ausrüstung.

Eisenschwamm soll direkt nach Linz und Donawitz

Nach Angaben der Beteiligten produziert die Direktreduktionsanlage qualitativ hochwertiges HBI aus Eisenerzpellets, das in seiner Qualität mit jener von höchstwertigem Schrott oder Roheisen vergleichbar sei.

Damit sollen zukünftig die österreichischen Stahlproduktionsstandorte der voestalpine in Linz und Donawitz mit kostengünstigem und umweltfreundlichem HBI versorgen. Dafür ist rund die Hälfte der HBI-Produktion vorgesehen. Der verbleibende Teil soll im Rahmen langfristiger Lieferverträge am Markt verkauft werden. (red)