Stahlindustrie : Verkauf von Smederevo an Chinesen entscheidet sich im April

Die EU-Kommission soll in der ersten April-Hälfte entscheiden, ob sie Serbien ihre Zustimmung für den Verkauf des Stahlwerkes in Smederevo an den chinesischen Stahlkonzern Hebei Iron and Steel Group (HBIS) erteilen wird. Dies berichtete die Tageszeitung "Blic" unter Hinweis, dass serbischen Regierungsvertretern schwierige Verhandlungen in Brüssel bevorstünden.

Die serbische Seite muss demnach Brüssel davon überzeugen, dass HBIS auf dem europäischen Markt nur die in Smederevo angefertigten Produkte und nicht auch chinesische Ware anbieten werde. Zu klären wäre auch die Frage, ob durch die Übernahme der Schulden vom Stahlwerk in der Höhe von 470 Mio. Euro seitens der Regierung nicht das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union verletzt wäre.

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Seit 1. Februar 2015 darf die serbische Regierung ihre Stahlproduktion nämlich nicht mehr finanziell unterstützen. Die von dem Staat übernommenen Schulden dürfen sich daher nur auf die Zeit davor beziehen.

Chinesen sind die einzigen Interessenten

Serbien hatte Anfang März sein Stahlwerk zum Verkauf durch Versteigerung ausgeschrieben. Der Anfangspreis wurde auf 45,7 Mio. Euro bzw. 50 Prozent des geschätzten Firmenwerts in der Höhe von 91,3 Mio. Euro festgelegt.

Die Offerte sind bis zum 30. März zuzustellen. Wie aus den Regierungskreisen bereits verlautete, hätte nur HBIS Interesse bekundet. Verhandlungen mit dem chinesischen Konzern laufen schon seit längerer Zeit, viele dieser Gespräche direkt auf Regierungsebene. (apa/red)