Elektronikindustrie : Toshiba könnte Teile der Chip-Sparte verkaufen

Der angeschlagene japanische Elektronikkonzern Toshiba prüft die Abspaltung von Teilen seiner Chipsparte. Möglich sei unter anderem ein Börsengang, sagte Firmenchef Masashi Muromachi. "Gegebenenfalls würden wir alle Assets verkaufen, die man verkaufen kann." Der Bereich der Speicherchips (NAND) gehöre allerdings zum Kerngeschäft und werde nicht veräußert, betonte Muromachi. Damit kämen für eine Abspaltung wohl Hochleistungsrechenchips oder andere Chips infrage. Bei Investoren kamen die Aussagen gut an: Die Toshiba-Aktie stieg 2,35 Prozent.

Der Konzern kämpft weiter massiv mit den Folgen seines Bilanzskandals und ist auf der Suche nach Kapital, um einen Konzernumbau zu finanzieren. Der Weg über den Verkauf von Aktien oder Anleihen ist den Japanern allerdings de facto verbaut, da sie wegen der Affäre auf einer Beobachtungsliste der Börse in Tokio stehen.

Jüngst hatten die Japaner eingeräumt, dass der Betriebsverlust von April bis September bei umgerechnet rund 601 Mio. Euro lag. Der Bilanzskandal im Zusammenhang mit zu hoch ausgewiesenen Gewinnen hatte ein Volumen von insgesamt rund 1,15 Mrd. Euro und betraf die meisten Geschäfte, die von Chips über LED-Lampen, Computern, Klimaanlagen bis zu Turbinen, Solaranlagen und sogar Atomkraftwerken reichen. (reuters/apa)