Milliardenauftrag : Thyssenkrupp offenbar von Franzosen und Japanern überholt

Thyssenkrupp fällt nach Ansicht von Insidern im Rennen um einen milliardenschweren U-Boot-Auftrag aus Australien zurück. Es zeichne sich ein Zweikampf zwischen einem japanischen Konsortium um die Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries und Kawazaki Heavy Industries sowie dem staatlichen französischen Schiffbaukonzern DCNS ab, sagten verschiedene Personen in Asien und Australien mit Kenntnis der Lage.

Grund seien technische Bedenken, hieß es in den Industriekreisen. So biete Thyssenkrupp den Ausbau eines 2.000-Tonnen-U-Boots auf 4.000 Tonnen an, was als technisch schwierig angesehen werde. Dagegen offeriere die Konkurrenz Varianten von U-Booten von 4.000 Tonnen beziehungsweise 5.000 Tonnen. Die Australier möchten ein U-Boot mit 4.000 Tonnen.

Entscheidung in den kommenden Monaten erwartet

Thyssenkrupp-Direktor in Australien, Jim Duncan, sprach von Gerüchten. Der Auftrag hat ein Volumen von 34,5 Milliarden Dollar. Es wird erwartet, dass Australien in den kommenden sechs Monaten eine Entscheidung über die Auftragsvergabe trifft.

Wie von INDUSTRIEMAGAZIN.at dazu vergangenen November berichtet, hat der deutsche Konzern den Australiern ein nach eigenen Angaben sehr solides Angebot gemacht". "Der U-Boot-Auftrag könnte der größte Auftrag in der Geschichte von Thyssenkrupp werden", sagte damals Hans Christoph Atzpodien, Mitglied des Bereichsvorstands.

Zur genauen Stückzahl und dem Preisrahmen der Offerte äußerte sich der Manager nicht. Es könne aber sein, dass der Auftrag noch in verschiedene Teile zerlegt werde. Thyssenkrupp würde wohl 2000 bis 3000 Arbeitsplätze in Australien schaffen. (Reuters/APA/red)