Elektroindustrie : Streit um die Strategie bei Osram - Geldfirmen fordern Entlassung des Managements

Im Streit um die strategische Ausrichtung des Lichtkonzerns Osram hat sich einer der größten Aktionäre weitgehend aus dem Unternehmen zurückgezogen. Die Fondsgesellschaft Union Investment reduzierte ihren Anteil an Osram von früher 2,5 Prozent auf einen geringen Restbestand.

"Wir haben unseren Anteil sehr deutlich zurückgefahren", sagte ein Sprecher von Union Investment und bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatts". Die neue Strategie des Unternehmens sei nicht im Sinne der Aktionäre. Ein Sprecher von Osram äußerte sich auf Anfrage nicht dazu.

Aktionäre gegen Investitionen in die Herstellung

Osram-Chef Olaf Berlien hatte im November angekündigt, in Malaysia für eine Milliarde Euro eine große LED-Chipfabrik zu errichten und das Geschäft bei der Allgemeinbeleuchtung kräftig auszubauen - mehr zu dieser Ankündigung hier. Der Aktienkurs brach daraufhin um ein Drittel ein.

Selbst der größte Aktionär Siemens äußerte öffentlich Kritik. Union Investment fordert, die teuren Baupläne bis zur Hauptversammlung Mitte Februar zu stoppen und will bei dem Aktionärstreffen nach aktuellem Stand gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmen.

Zum Thema:

Der Elektrokonzern Osram will eine Milliarde Euro in die Produktion von LED investieren, um damit langfristig seine Zukunft zu sichern. Die großen Aktionäre interessiert das wenig - sie wollen schnelle Rendite sehen. Konzernchef Berlien stemmt sich dagegen: Osram müsse wachsen oder sterben. Mehr dazu hier: So schießen sich Finanzfirmen auf Osram ein >>

(dpa/apa/red)