Informationstechnologie : Selbstfahrende Autos ab 2020 auf deutschen Autobahnen

Fahren per Autopilot wird nach Einschätzung des deutschen Verkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) ab 2020 auf deutschen Autobahnen möglich sein. "In fünf Jahren werden wir hochautomatisierte Systeme serienmäßig haben, die unsere Autos digital über die Autobahn lenken", sagte Dobrindt (CSU) dem Münchner Magazin "Focus".

Auf dem digitalen Testfeld Autobahn an der A9 bei Ingolstadt sei dazu nun das neueste Mobilfunknetz mit einer Geschwindigkeitsqualität nahe dem zukünftigen 5G-Standard errichtet worden.

Alle Autos senden alle Daten in alle Richtungen

Die fahrenden Autos könnten dort in Echtzeit miteinander Daten austauschen und sich vernetzen, sagte Dobrindt. Dafür statte man die Straße mit intelligenter Sensorik aus und entwickle die Kommunikation zwischen Infrastruktur und Fahrzeug weiter. "2016 erweitern wir das Testfeld auf Stadtteile von Ingolstadt", kündigte der Minister an. So könnten Unternehmen auch automatisiertes Fahren im realen Stadtverkehr testen.

Der Bundesstaat fördert laut Dobrindt die vernetzte Mobilität mit 40 Mio. Euro, davon fließen 25 Mio. Euro ins digitale Testfeld Autobahn. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hatten im vergangenen September erklärt, hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen sei bis 2020 technisch möglich und biete "große Chancen für Wertschöpfung und Beschäftigung".

Fantastisch anmutende Zahlen zu neuen Jobs

Die Technologie wird nicht etwa von den Autofahrern selbst, sondern maßgeblich von bestimmten Industriezweigen, allen voran den IT-Konzernen, vorangetrieben. Konzerne wie Google und Apple erwarten sich Im Zusammenhang damit neue Milliardeneinnahmen. Politiker führen bei diesem Thema fantastisch anmutende Zahlen zu den anzunehmenden neuen Arbeitsplätzen an. Der deutsche Verkehrsminister ist hier keine Ausnahme: Mit selbstfahrenden Autos könnten 2025 rund 131.000 Jobs verbunden sein, behauptet Dobrindt. Allerdings ist auch diese Zahl nichts weiter als eine Schätzung des Ministers. (apf/apa/red)