Industriekonjunktur : Schweizer Industriekonzern Sulzer passt Prognose an - nach oben

Der Schweizer Industriekonzern Sulzer hat im ersten Halbjahr einen stabilen Umsatz und deutlich mehr Gewinn erzielt. Die Bestellungen gingen aber vor allem wegen des rückläufigen Öl- und Gasmarkts zurück. Dennoch passte das Unternehmen seine Prognose für den Geschäftsverlauf leicht nach oben an.

Bisher hatte Sulzer mit einem Rückgang bei den Bestellungen für das Gesamtjahr von minus 5 bis minus 10 Prozent gerechnet. Neu geht das Unternehmen davon aus, dass der Rückgang "in der Nähe von minus 5 Prozent" liegen dürfte, wie das Unternehmen berichtet.

Im ersten Halbjahr verzeichnete Sulzer allerdings noch einen um rund 10 Prozent geringeren Bestellungseingang als in der Vorjahresperiode. Im zweiten Quartal habe sich die Lage aber gegenüber dem ersten deutlich verbessert, schrieb das Unternehmen.

Der Umsatz blieb mit 1,38 Mrd. Franken (1,27 Mrd. Euro) praktisch unverändert. Allerdings erwartet Sulzer für das Gesamtjahr nach wie vor um 5 bis 10 Prozent weniger Umsatz. Stark zugelegt hat Sulzer beim Nettogewinn, der von 26,8 auf 50,4 Mio. Franken anstieg.

Einbruch am Öl- und Gasmarkt

Zu spüren bekam Sulzer den Einbruch des Öl- und Gasmarktes. In der Pumpensparte schrumpfte der Bestellungseingang um 12,5 Prozent auf 730,5 Mio. Franken, trotz mehr Bestellungen aus der Energie- und der Wasserindustrie. Während die Nachfrage im Nahen Osten und in Asien zunahm, sank sie in Europa, Afrika und Amerika.

In der Sparte Rotating Equipment Services, die Wartungen und Reparaturen durchführt, beispielsweise an Turbinen, Kompressoren und Generatoren, wirkte sich der Einbruch im Öl- und Gasmarkt ebenfalls aus. Die stärkere Nachfrage vom amerikanischen Kontinent machte die Rückgänge in Europa, im Nahen Osten und Afrika teilweise wett.

Profitabler Bereich Sulzer Mixpac Systems

Grund des Rückganges in der Chemtech-Sparte war neben einem Großauftrag ebenfalls der schwache Öl- und Gasmarkt. Der von der profitabelsten Geschäftseinheit Sulzer Mixpac Systems generierte Bestellungseingang machte den Verlust nicht wett.

Im Vergleich zum Vorjahr beschäftigte Sulzer am Ende des ersten Halbjahres 8,5 Prozent weniger Mitarbeiter. Insgesamt waren es noch rund 13.900. In Winterthur stellt das Unternehmen seine letzte Produktionsstätte ein; 90 Arbeitsplätze verschwinden bis Mitte 2017.

Sulzer steht auf der Kostenbremse: Im ersten Halbjahr 2016 wurden bereits Einsparungen von 36 Mio. Franken realisiert, 60 bis 80 Millionen sollen es bis Jahresende noch werden. Bis 2018 sollen die jährlichen Ausgaben um 200 Mio. Franken gesenkt werden. (APA/sda/red)