Luftfahrt : Ryanair heizt den Preiskampf weiter an

Europas größter Billigflieger Ryanair dreht nach einem gewinnträchtigen Start in den Sommer weiter auf. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2016 soll die Zahl der Fluggäste statt der bisher erwarteten 100 nun 103 Mio. erreichen.

Den Gewinn will Vorstandschef Michael O'Leary in den oberen Bereich der ausgegebenen Spanne von 940 bis 970 Mio. Euro treiben, wie in Dublin ankündigte.

Preiskampf in der Branche wird härter

Allerdings rechnet der Manager mit einem verschärften Preiskampf in der Branche. So reagiert die Lufthansa mit neuen Tarifen und ihrer neuen Billigmarke Eurowings auf die Billigkonkurrenz. Auch bei der AUA gibt es neue Tarife.

Die Ryanair-Aktie reagierte mit einem Kursabschlag von zeitweise über drei Prozent auf die Nachrichten. Zuletzt notierte sie an der Börse in Dublin noch mit 1,14 Prozent im Minus bei 12,18 Euro. Jedoch hat das Papier seit Jahresbeginn schon mehr als ein Viertel an Wert gewonnen. Ryanair ist an der Börse über 16 Mrd. Euro wert, fast dreimal so viel wie die Lufthansa.

Auch im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni ging es für Ryanair kräftig aufwärts. So steigerte Ryanair die Zahl der Passagiere um 16 Prozent auf 28 Millionen. Der Umsatz legte zwar lediglich um 10 Prozent auf 1,65 Mrd. Euro zu. Dank gesunkener Treibstoffpreise sprang der Gewinn jedoch um ein Viertel auf 245 Mio. Euro nach oben.

Deutlich geringere Betriebskosten

Billigfluglinien wie Ryanair und Easyjet punkten im Vergleich zu klassischen Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France-KLM mit deutlich geringeren Betriebskosten. Mit den dadurch möglichen niedrigeren Ticketpreisen jagen sie den einstigen Platzhirschen Fluggäste ab.

Ryanair zielt zunehmend auch auf Geschäftskunden und verändert dazu Stil und Service. Mit rund 91 Millionen Fluggästen im abgelaufenen Geschäftsjahr lockte Ryanair bereits mehr Kunden an als Europas größte Fluglinie mit ihrer Kernmarke Lufthansa und der bisherigen Billigmarke Germanwings. (dpa/apa)