Tunnel : Konecranes Seilzugkran unterstützt Montanuni

Für den sicheren Betrieb von Tunnels über Jahrzehnte ist die Kenntnis über den Ausnutzungsgrad des eingebrachten Ausbaues von großer Bedeutung. Um genaue Aussagen über das Verformungs- und Tragverhalten bei Verwendung von Stahlbetonfertigteilen, sogenannten Tübbingen, treffen zu können, sind Versuche im Maßstab 1:1 unter Laborbedingungen und genau definierten Belastungskollektiven nötig. Daher wurde in enger Zusammenarbeit der Fachexperten der ÖBB Infrastruktur AG und der Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Subsurface Engineering, ein in Österreich einzigartiger Prüfstand zur Erfüllung dieser Aufgabenstellung konzipiert und umgesetzt. An diesem Prüfstand sind biaxiale Versuche an realen Tübbingen unter Laborbedingungen möglich. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine Optimierung der Tübbinge, sowie des Bauverfahrens, als auch der verwendeten Materialien ein.

Der Konecranes CXT Einträgerkran dient dem Austausch der zu testenden Tübbinge. Der Seilzugkran ist mit zwei Hubwerken mit einer Hubkapazität von je 6,25 t ausgestattet. Beide Hubwerke können gemeinsam 12,5 t heben.

CXT-Krane bis zu 80 Tonnen

CXT-Industriekrane sind als Einträger- und Zweiträgerkrane, als fest installiertes Einträgersystem (Monorail) oder als Hängekrane erhältlich. Der CXT-Seilzugkran kann an praktisch alle Anwendungen angepasst werden, um einen effizienten und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten – unabhängig von den Betriebsbedingungen. Alle CXT-Seilzugmodelle zeichnen sich durch Geschwindigkeit und Bedienerfreundlichkeit aus. Die kompakten Abmessungen ermöglichen eine effiziente Raumnutzung: Der Seilzug lässt sich auch auf engem Raum flexibler einsetzen.

Tübbingprüfstand

Der Tübbingprüfstand besteht aus zwei Hauptträgern (1), auf die das Los (2) und Festlager (3) verschraubt sind. Durch den modularen Aufbau – verschiebliche Lager – sind Versuche an Tübbingen mit unterschiedlichen Sehnenlängen möglich. Die prüfbaren Tunneldurchmesser betragen bei Viererteilung von 4,0 m bis 6,5 m und bei Sechserteilung von 5,6 m bis 10,5 m. Als maximale Tübbingbreite sind 2,15 m möglich. Die Vertikalkräfte werden über zwei je 1 MN starken Hydraulikzylinder (4) auf Zugstangen (5) und anschließend auf das Querhaupt (6) übertragen. Die horizontale Kraftaufbringung erfolgt über zwei je 2 MN starke Hydraulikzylinder (7). Die Hydraulikzylinder haben eine maximale Hublänge von 200 mm. Das Bindeglied zwischen zu testendem Tübbing und Prüfstand stellen die Tübbingschuhe (8) dar. Die Gesamtmasse des Prüfstands ohne Tübbing beträgt ca. 52 t wovon 27 t auf den Stahlbau entfallen. Der Tübbing selbst wiegt bis zu 12 t.