Maschinenbau : Joe Kaeser - Siemens braucht TTIP nicht
Der deutsche Elektrokonzern Siemens ist aus Sicht von Vorstandschef Joe Kaeser nicht auf das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA angewiesen. "Siemens und auch einige andere große deutsche Unternehmen brauchen TTIP nicht, weil wir ohnehin starke lokale Wertschöpfung in den USA haben", sagte Kaeser am Mittwoch in einer Telefon-Konferenz.
"Aber viele Mittelständler und kleine Unternehmen haben diese lokalen Möglichkeiten nicht. Gerade für sie ist die Abschaffung von Handelsbarrieren entscheidend." Auch biete ein transatlantisches Handelsabkommen große Chancen, den Standard für den Welthandel zu setzen. "Das ist besonders im Hinblick auf die globale Digitalisierung ganz besonders relevant. Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen", sagte Kaeser.
Milliardenumsatz in den USA schon heute
Nach seinen Angaben hat Siemens im vergangenen Geschäftsjahr 2014/15 (30. September) in den USA mehr als 22 Mrd. Dollar (19,02 Mrd. Euro) an Umsatz erwirtschaftet. Der Elektrokonzern beschäftigt in den USA rund 50.000 Mitarbeiter und hat dort mehr als 75 Werke. (APA/dpa/red)
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