Iran : Irans Markt ist "zwei Millionen Autos groß"

Wenn man sich über mangelnde Demokratie beschwere, "frage ich mich, mit welcher Berechtigung wird dann nach China oder in die nordafrikanischen Länder geliefert?", so Wolf. Man müsse sich zwar immer die Frage stellen, wohin man liefert, "aber Automotive ist ja letztlich kein Kriegsgerät". Wenn aber Firmen in den Iran lieferten, dann sollte das nicht heimlich geschehen. "Zu sagen, ich schicke meine österreichische Regierung vor und ich möchte nicht genannt werden, goutiere ich nicht".

Im Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen "haben die Amerikaner den Europäern diktiert, was getan werden muss und davon profitiert", so Wolf im "Wirtschaftsblatt". Die Europäer seien früher in ihren Geschäftsbeziehungen mit Russland zehnmal so stark gewesen wie die Amerikaner und hätten 60 Prozent verloren, während die USA ihre Geschäfte verdoppelt hätten. "Das passt nicht zusammen."

Für Österreich fordert Wolf Investitionsanreize, etwa Steuersenkungen, und ausgabenseitige Einsparungen der Regierung. "Es muss einen Unterschied geben, ob ich arbeite oder ob ich nichts tue und ein System nutze." Die Politik sei nur daran interessiert wiedergewählt zu werden, da stelle sich die Frage, ob eine Mehrheit von 50,1 Prozent genug ist, um zu regieren. "Man muss darüber nachdenken, wie man zu einer breiteren Konsenslösung kommen kann." (apa)