Autoindustrie : Iran entdeckt den Umweltschutz - und verbannt amerikanische Autos

Der Import von US-Autos der Marke Chevrolet in den Iran ist offenbar zum Erliegen gekommen. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, die Erlaubnis, amerikanische Fahrzeuge einzuführen, sei annulliert worden.

Seit Sonntag ist es nach Angaben des Verbands der Autoimporteure nicht mehr möglich, Chevrolet-Modelle auf der dafür eigentlich eingerichteten Internetseite des Industrieministeriums zu bestellen.

Über diese Seite war es möglich, 24 verschiedene Chevrolet-Modelle des Herstellers General Motors über ein Drittland zu ordern. Am vergangenen Mittwoch hatte aber das geistliches Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, über die amerikanischen Autos hergezogen.

In einer Rede vor tausenden Arbeitern sagte er, die Amerikaner selbst würden diese Autos nicht fahren, denn sie verbrauchten zu viel und seien zu schwer. Der Import dieser Fahrzeuge müsse daher aufhören.

Im Iran gibt es keine US-Autos - es sei denn, sie stammen aus den Jahren vor der Islamischen Revolution 1979 oder fahren in streng begrenzten Freihandelszonen. Der Iran hat seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr zu den USA. Seit der Einigung des Irans auf ein Atomabkommen mit dem Westen im vergangenen Sommer gibt es zaghafte Annäherungen.

Der Iran verhandelt mit großen europäischen und asiatischen Autoherstellern darüber, die eigene Produktion anzukurbeln. Im Land wurden 2013 wegen der Sanktionen nur 740.000 Autos hergestellt. 2014 waren es aber bereits 1,1 Millionen, und bis 2011 sollen es zwei Millionen werden. (APA/AFP/red)