​Industrieproduktion : Gewinne der chinesischen Industrie stark unter Druck

Die chinesische Industrie hat im Oktober deutlich weniger verdient und damit die konjunkturelle Abkühlung zu spüren bekommen. Die Gewinne der Firmen fielen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent, wie die Statistikbehörde des Landes am Freitag mitteilte. Es ist bereits der fünfte Rückgang in Folge. Im September betrug das Minus allerdings nur 0,1 Prozent.

Sehr schlechte Geschäfte in der Stahlindustrie

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erwartet für heuer das schwächste Wachstum seit 25 Jahren. Auch die Industrie kommt trotz jüngster Konjunkturspritzen nicht in Fahrt - und doch bleibt Chinas Produktion eindeutig auf Wachstumskurs. Hier eine Analyse der gegenwärtigen Lage der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Aktuell kämpft die chinesische Industrie unter anderem mit höheren Kosten, wie die Statistiker melden. Schlecht läuft es vor allem in der Öl-, Stahl-, Kohle- und Bergbau-Branche. In den ersten zehn Monaten des Jahres schrumpften die Gewinne insgesamt um 2,0 Prozent. Die Regierung in Peking hat für 2015 ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent vorausgesagt. Es wäre allerdings der schwächste Wert seit einem Vierteljahrhundert.

Vor allem Chinas Stahlhersteller machen Verluste in Milliardenhöhe. Die Voestalpine kann der Flaute vorerst trotzen, die Linzer legen sowohl bei Umsatz als auch beim Gewinn zu, mehr zu den Zahlen der Voestalpine hier. In der Stahlbranche Europas insgesamt sowie bei den anderen Stahlriesen wie Arcelormittal oder ThyssenKrupp ist die Situation widersprüchlich.

Peking will mit Milliardensummen Verkehrswege bauen

Um die Konjunktur wieder anzukurbeln, investiert Peking deshalb verstärkt in die Infrastruktur: Umgerechnet 412 Mrd. Euro sollen in den Ausbau des Schienennetzes fließen. In den kommenden fünf Jahren sollen so 23.000 Kilometer Bahnstrecke entstehen, berichteten staatliche Medien.

Unterdessen werden für Europas Maschinenbauer nicht mehr Kunden in China, sondern in den USA immer wichtiger. Die Vereinigten Staaten hätten China inzwischen als wichtigster Exportmarkt für den Maschinenbau abgelöst, meldet der deutsche Fachverband VDMA. (ag./apa/red)