VW-Skandal : Autobesitzer in Österreich müssen NoVA nicht nachzahlen

Gute Nachricht für Inhaber von VW-Fahrzeugen, deren CO2-Ausstoß nicht den Angaben im Typenschein entspricht: Sie brauchen sich keine Sorgen über Steuernachzahlungen zu machen. Denn die Normverbrauchsabgabe (NoVA), die sich nach CO2-Emission und Fahrzeugwert richtet, wird vom Händler abgeführt - und bei dem liegt daher die Abgabenlast, so das österreichische Finanzministerium zur APA.

Festgestellt wird der CO2-Ausstoß im Ursprungsland der Erstzulassung - im Falle von VW ist das Deutschland. Sobald die deutschen Behörden eine Manipulation feststellen melden sie dies dem österreichischen Verkehrsministerium, das diese Info an die Finanzverwaltung weiterleitet, beschreibt das Finanzministerium den Behördenweg.

Verkehrsclub Österreich hatte seit Jahren recht - und wurde von VW verklagt

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) appellierte an die Politik, strengere Regelungen und Kontrollen umsetzen. Die Autofahrer dürften für die Manipulationen jedenfalls nicht zum Handkuss kommen. Der VCÖ weist seit Jahren darauf hin, dass der Realverbrauch von Fahrzeugen nicht der Realität entspricht, woraufhin er von VW vor einigen Jahren geklagt wurde.

Die französische Fachzeitschrift "Auto Plus" hatte Ende Oktober berichtet, dass Autos im Durchschnitt gut ein Drittel mehr Kraftstoff verbrauchen als die Hersteller angeben. Neuere Wagen von Volkswagen verbrauchten 55 Prozent mehr, bei neueren BMW-Modellen betrage die Abweichung sogar 65 Prozent. Mehr dazu auf INDUSTRIEMAGAZIN.at: "Tatsächlicher Spritverbrauch - Japaner betrügen am wenigsten" >>

VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen rechnet dazu vor: "Wenn ein Neuwagen statt versprochenen fünf Litern pro 100 Kilometer um 40 Prozent mehr verbraucht, dann ist das pro 100.000 Kilometer ein zusätzlicher Verbrauch von 2.000 Liter Sprit. Dieser Mehrverbrauch verursacht bei Benzin-Pkw zusätzlich 4.680 Kilogramm klimaschädliches CO2 und bei Diesel-Pkw sogar 5.320 Kilogramm CO2, da bei der Verbrennung von einem Liter Diesel mehr CO2 entsteht. Für Autofahrer bedeutet der Mehrverbrauch bei aktuellen Preisen zusätzliche Spritkosten von mehr als 2.000 Euro pro 100.000 Kilometer."

"Sollte es sich herausstellen, dass gravierend falsche Angaben gemacht wurden, dürfen die durch die Manipulation entgangenen Abgaben keinesfalls bei den Kunden 'eingehoben' werden", so Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC. (red/apa)