Maschinenbau : Bombardier verschiebt offenbar Börsengang seiner Bahnsparte

Die Börsenpläne des kanadischen Zug- und Flugzeugherstellers Bombardier hängen in der Schwebe. Reuters-Informationen zufolge wird die Bahnsparte nicht wie bisher angepeilt noch heuer an den Frankfurter Aktienmarkt gebracht. Wenn überhaupt sei dieser Schritt frühestens für das zweite Quartal 2016 zu erwarten, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Demnach erhöht das schwierige Marktumfeld zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass der vorgesehene Minderheitsanteil an der Sparte an Interessenten verkauft statt über die Börse versilbert wird. Eine Veräußerung an ein Unternehmen oder ein Konsortium kristallisiere sich als die praktikablere Option heraus.

Anteilsverkauf als Ziel

"Die Ressourcen werden nun komplett in Richtung eines Anteilsverkaufs gelenkt", sagte ein Insider aus Kanada. Bankenkreisen zufolge gibt es reges Interesse potenzieller Käufer, darunter strategische Investoren aus dem Ausland, aber auch Beteiligungsgesellschaften und Pensionsfonds. Abschreckend wirke allerdings, dass die Gründerfamilie eine Kontrollmehrheit an Bombardier hat.

Eine Konzern-Sprecherin sagte, es sei weiterhin geplant, die Unterlagen für die Emission (IPO) bis Jahresende einzureichen. Der Termin einer möglichen Erstnotierung hänge von der Entwicklung an den Börsen ab.

Probleme in der Entwicklung eines neuen Regionaljets

Bombardier kämpft im Flugzeuggeschäft mit Verzögerungen bei der Entwicklung eines wichtigen Regionaljets sowie mit deutlich höheren Kosten. Daher will der Konzern eine Minderheitsbeteiligung der Bahnsparte zu Geld machen. Er war dabei von Anfang an zweigleisig gefahren und hatte neben einem IPO auch einen Verkauf als Möglichkeit genannt. Im Mai hatte das Management einen Börsengang im vierten Quartal als Ziel ausgegeben. (reuters/apa)